Unruhen in Baltimore Ausgangssperre verhängt, Lage beruhigt sich

Im von Unruhen gebeutelten Baltimore ist eine nächtlichen Ausgangssperre in Kraft getreten. Präsident Obama sprach unterdessen nicht von Demonstranten, sondern von einer Handvoll Menschen, die wie Kriminelle behandelt werden müssten.
Baltimore - Nach schweren Unruhen am Vortag hat in der US-Ostküstenmetropole eine nächtlichen Ausgangssperre begonnen.
Allerdings bewegten sich am Dienstagabend (Ortszeit) zunächst noch vereinzelt Menschengruppen in der Stadt. TV-Sender zeigten, wie Sicherheitskräfte zunächst langsam und schrittweise gegen Demonstranten vorgingen und dabei auch Pfefferspray einsetzten. Wenig später patrouillierten schwere Fahrzeuge und Panzerwagen der Sicherheitskräfte durch die weitgehend leeren Straßen.
Die Polizei von Baltimore sprach über Twitter von aggressiven Kräften, die sich widersetzten, nach Hause zu gehen. Kriminelle hätten an einer Straße ein Feuer entzündet, teilte die Polizei weiter mit. Zunächst wurden aber keine größeren Zwischenfälle gemeldet.
Die Ausgangssperre soll eine Woche lang von 22 bis 5 Uhr Ortszeit (4 bis 11 Uhr MESZ) dauern. Zudem hatten die Behörden den Ausnahmezustand verhängt und die Nationalgarde in die Stadt geschickt.
Freiwillige Helfer stellen sich zwischen Polizei und Demonstranten
Stunden vor Beginn der Ausgangssperre waren mehrere hundert Demonstranten auf den Straßen. Freiwillige Helfer, darunter Pastoren und Geistliche, stellten sich zwischen Polizei und Demonstranten und riefen zum Frieden auf.
Am Montag war es zu schweren Ausschreitungen und Plünderungen gekommen, Gebäude gingen in Flammen auf, Geschäfte wurden geplündert.
Hintergrund der Spannungen ist der Tod des 25-jährigen Afroamerikaners Freddie Gray, der am Montag zu Grabe getragen worden war. Gray war am 12. April festgenommen worden, erlitt wenig später in Polizeigewahrsam eine Rückenmarkverletzung und starb später in einem Krankenhaus.
Präsident Barack Obama sagte, der Gewaltausbruch vom Montag sei nicht zu entschuldigen. Es habe sich nicht um Demonstranten gehandelt, sondern um eine Handvoll Menschen, die wie Kriminelle behandelt werden müssten. "Wenn Einzelne sich Brecheisen besorgen und Türen aufbrechen, um zu plündern, protestieren sie nicht. Sie machen kein Statement. Sie stehlen", sagte Obama.
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