Das Ordnungsamt hat entschieden, dass auf der Unterländer Straße im Abschnitt zwischen Ludwigsburger Straße und Stammheimer/Zahn-Nopper-Straße künftig nur noch 30 Stundenkilometer gefahren werden darf. Dadurch soll die Verkehrssicherheit erhöht werden.

Zuffenhausen - Im Februar war im Bezirksbeirat ein gemeinsamer Antrag von SPD, Grünen/SÖS/Linke-plus und Freien Wählern beschlossen worden, in dem die Verwaltung aufgefordert worden war, zu prüfen, ob an diversen Stellen in Zuffenhausen Temporeduzierungen machbar sind. Begründet worden war der Antrag mit der Verminderung von Lärm und Luftverschmutzung sowie der Erhöhung der Verkehrssicherheit (wir berichteten). Nun gibt es einen ersten Teilerfolg: Im Sommer soll auf der Unterländer Straße Tempo 30 eingeführt werden.

 

„Die Gemengelage rechtfertigt diesen Schritt“, sagt Robert Sesulka von der Straßenverkehrsbehörde des Amtes für öffentliche Ordnung. Die Unterländer Straße sei eine wichtige Einkaufsstraße, auf der viele Passanten unterwegs seien. Zudem gebe es neben den Ladengeschäften auch noch Bushaltestellen und die Haltestelle der Stadtbahnlinie U 15. Zwar würden Zebrastreifen an einigen Stellen den Übergang erleichtern, dennoch überquerten viele Menschen die Straße an anderen Stellen. Noch mehr Zebrastreifen einzurichten, wäre nicht sinnvoll. Sesulka geht davon aus, dass Tempo 30 das Sicherheitsgefühl vieler Passanten verbessern wird. Das Tempolimit wird auf dem Abschnitt zwischen Ludwigsburger Straße und Stammheimer/Zahn-Nopper-Straße gelten, also auch in der Bahnunterführung. Gerade dort, aber auch auf dem restlichen Streckenabschnitt, sollen Radfahrer von der Umstellung profitieren und sich sicherer fühlen. Ein Unfallschwerpunkt ist die Unterländer Straße laut Sesulka allerdings nicht.

Umstellung könnte schon im Sommer erfolgen

Der Zeitplan sieht vor, dass die Umstellung wohl noch in diesem Sommer über die Bühne gehen kann. „Ordnungs- und Tiefbauamt arbeiten momentan an den Plänen“, sagt Robert Sesulka. Es müsse unter anderem geprüft werden, wo Schilder aufgestellt werden könnten. Das hört sich einfacher an, als es ist: So muss beispielsweise der Boden untersucht werden, um festzustellen, wo Rohre und Leitungen liegen.

„Einige unserer Mitglieder haben sich sehr für diese Maßnahme eingesetzt“, sagt Andrea Finkel, die Vorsitzende der Fachgruppe „ZuffenhausenZuhause“ (ZuZu) im Bund der Selbstständigen. Die Zukunft werde zeigen, welche Verbesserungen die Temporeduzierung bringe. Ein Bezirksbeirätin, die sich für Tempolimits in Zuffenhausen einsetzt, ist Britta Rempis von den Freien Wählern (sie ist auch zweite Vorsitzende von ZuZu). „Ich erhoffe mir, dass die Unterländer Straße als Einkaufsstraße attraktiver wird“, sagt sie. Schnell fahrende Autos würden nicht gerade dafür sorgen, dass die Leute in Ruhe einkaufen könnten.

Ähnlich wie Rempis äußert sich auch die stellvertretende Bezirksvorsteherin Karin Buschkühl: „Wir unterstützen diese Aktion.“ Eine Temporeduzierung könne die Attraktivität der Einkaufsmeile stärken und so für deren Belebung sorgen. „Es wird dann auch nicht mehr so gerast“, hofft Buschkühl. Ob es gleich zu Beginn Tempokontrollen in der 30er Zone gibt, dass kann man beim Ordnungsamt noch nicht sagen. Sicher sei aber, dass die Kollegen der Verkehrsüberwachung von der neuen Situation informiert würden und dann bestimmt auch einmal vor Ort seien.