Bürgermeisterin lädt Unternehmer zum Frühstück ein. Vortrag zum Thema Betriebsübernahme.

Rutesheim - So könnte ein Tag öfter beginnen, sind alle an diesem Vormittag überzeugt: Gemütlich bei einer Tasse Kaffee und einer Butterbrezel mit Gleichgesinnten beisammenzusitzen. Was bewegt die Firmenverantwortlichen in Rutesheim? Wo liegen ihre Probleme oder was läuft bei ihnen besonders gut? In lockerer Atmosphäre haben sich etwa 30 Inhaberinnen und Inhaber örtlicher Firmen angeregt miteinander ausgetauscht.

 

Wirtschaftsförderung ist in Rutesheim Chefsache. Bürgermeisterin Susanne Dornes hat das bereits in ihrem Wahlkampf angekündigt und versprochen, die Unternehmen vor Ort nach Kräften zu unterstützen. „Besonders die Vernetzung untereinander hat einen hohen Stellenwert“, ist die Rathauschefin überzeugt.

Um einen städtischen Beitrag zu leisten, hatte Dornes im Juni zum Unternehmervesper eingeladen. Mit dem ersten Unternehmerfrühstück im Bürgersaal setzte sie nun einen weiteren Akzent in dieser Richtung. „Es freut mich sehr, dass so viele gekommen sind“, sagt Bürgermeisterin Susanne Dornes. „Besser hätte die Premiere nicht laufen können.“

Die große Frage nach der Zukunft

Frisch gestärkt informierten sich die Gäste über ein Problem, dass auf jeden Unternehmer früher oder später zukommt – wer führt die Firma nach meinem Ausscheiden weiter? Alexander Ummenhofer von der IHK Region Stuttgart war als Referent eingeladen und gab den Unternehmern einen Überblick über die Möglichkeiten einer Betriebsübernahme. Konkret drehte sich an diesem Morgen alles um das Thema Nachfolgeregelung. Alexander Ummenhofer besitzt als Berater bei der IHK eine umfassende Expertise – vom Verkauf an einen Außenstehenden bis hin zur Übernahme durch den eigenen Nachwuchs.

Doch was ist, wenn alles über die Bühne gegangen ist? Der Betrieb liegt in guten Händen, der Ruhestand kann kommen. „Dann sackt es häufig von 100 auf null ab“, sagt Wolfgang Vogt, der als Berater bei den Senioren der Wirtschaft tätig ist. Mit dieser Thematik hat er sich lange auseinandergesetzt und kommt zu dem Schluss: „Sie brauchen eine Struktur, sollten wissen, wo ihre Interessen liegen und aktiv bleiben“, gab er den interessierten Zuhörern mit auf den Nachhauseweg.

Ein festes Datum kann helfen

Eine, die sich entschlossen hat, den Ruhestand in Angriff zu nehmen und sich gleichzeitig noch mal komplett zu verändern, ist Friederike Jenk, die Noch-Inhaberin der Creativ-Werkstatt. Sie berichtete in der Runde von ihren Erfahrungen. „Wichtig ist es, sich ein verbindliches Datum zu setzen, um die Zäsur nicht immer zu verschieben“, sagt Jenk. Sie hat sich dieses Datum gesetzt. Ende des Jahres ist für sie Schluss und sie kehrt Rutesheim sogar ganz den Rücken.

Friederike Jenk hat sich viele Jahre als Vorsitzende des Vereins der Selbstständigen in der Stadt engagiert. Gemeinsam mit ihrem Stellvertreter, Siegfried Schilling, gab sie die Vereinsführung ab. Ihre Nachfolger, Werner Dengel und Isabel Mayr, sind bereits im Amt.