Wer seine Haare pflegen möchte, kommt bei der Produktauswahl schnell ins Grübeln: Wo liegt der Unterschied zwischen Spülung und Conditioner? Gibt es überhaupt einen? Und wenn ja, welches der beiden Produkte ist besser?

Katrin Jokic

Wofür benötigt man eine Spülung oder einen Conditioner?

Beim Waschen der Haare raut das Shampoo mit seinen waschaktiven Substanzen die Haaroberfläche auf. So können Ablagerungen entfernt werden. Allerdings macht es das Haar auch empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen, außerdem trocknet es schneller aus und wirkt spröde. Ein Conditioner bzw. eine Spülung kümmert sich genau darum: Die Schuppenschicht der Haare wird wieder verschlossen und das Haar wird geschützt. Hinzu kommen Öle, Proteine und andere Stoffe, die dem Haar Glanz und Volumen verleihen und es stärken und pflegen. Das Haar lässt sich dadurch auch leichter kämmen und verknotet nicht so schnell.

 

Wo ist der Unterschied zwischen Conditioner und Spülung?

Tatsächlich ist „Conditioner“ bloß die englische Übersetzung von „Spülung“. Und auch die Anwendung ist ähnlich: Beide Produkte werden nach dem Waschen auf die Haare aufgetragen und nach einer kurzen Einwirkzeit wieder ausgewaschen. Conditioner und Spülung gehören also zur gleichen Produktkategorie und bei vielen Marken und Herstellern werden sie auch synonym verwendet. Auch im Drogeriemarkt stehen Spülungen und Conditioner nebeneinander.

Manche Hersteller führen aber sowohl Spülungen als auch Conditioner und unterscheiden zwischen den Produkten. Der Unterschied liegt dann meist darin, dass die Spülung etwas weniger reichhaltig ist. Sie dient dazu, die Kämmbarkeit des Haares zu verbessern und eignet sich vor allem für ungefärbtes und gesundes Haar. Der Conditioner enthält dann mehr pflegende Stoffe, die das Haar beispielsweise auf Styling vorbereiten.

Da aber manche Hersteller nur Spülungen oder nur Conditioner im Angebot haben, weil darunter das gleiche Produkt verstanden wird, sollten Sie immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe und die versprochene Wirkung werfen. Fragen Sie im Zweifelsfall in Ihrem Friseurladen nach, welche Produkte für Ihren Haar-Typ empfehlenswert sind.

Inhaltsstoffe von Conditioner und Spülung: Worauf sollte man achten?

Ein bekannter und umstrittener Inhaltsstoff von Spülungen sind Silikone. Silikone sind Weichmacher, die aus synthetischen Polymeren gewonnen werden, die wiederum aus Erdöl stammen. Silikone kommen in verschiedensten Produkten des Alltagslebens zur Anwendung, beispielsweise auch in Cremes und Shampoos.

Auf der Verpackung erkennen Sie Silikone meistens an Inhaltsstoffen, die auf -icone oder -iloxane enden: zum Beispiel Dimethicone, Methicone, Polysiloxane und Cyclomethicone. Dabei gilt es, zwei Arten von Silikonen zu unterscheiden – die wasserlöslichen und die wasserunlöslichen.

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Wasserlösliche Silikone werden während des Ausspülens wieder aus dem Haar herausgewaschen. Die wasserunlöslichen Silikone haften sich hingegen ans Haar und sind auch diejenigen, die dem Haar eine glänzende und gepflegte Optik verleihen. Die Silikone verschließen die Schuppenschicht der Haare und schützen so vor Hitze, UV-Strahlen, Reibung & Co. Der Nachteil: Auch Pflegestoffe können nicht mehr zum Haar vordringen, mit der Zeit wird das Haar trocken. Lagern sich die Silikone an der Kopfhaut ab, beschweren sie den Ansatz. Die Folge können Schuppen, Trockenheit und fehlendes Volumen sein.

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Auch für die Umwelt können Silikone eine Belastung sein, denn sie sind nicht biologisch abbaubar und geraten mit der Haarwäsche in Gewässer.

Eine gute Alternative sind Haarpflegeprodukte, die auf natürliche Inhaltsstoffe wie Kokosmilch, Arganöl oder Shea-Butter setzen.

Wegen ihrer polarisierenden Wirkung enthalten längst nicht mehr alle Conditioner bzw. Spülungen Silikone.

Doch auch andere Inhaltsstoffe in Conditionern können bedenklich sein, wie Öko Test im Januar 2020 feststellte. Achten Sie insbesondere auf folgende Stoffe:

  • Duftstoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional), der als fortpflanzungsschädigend gilt.
  • Künstliche Moschusdüfte (z. B. Galaxolid (HHCB) und Tonalid). Sie reichern sich im Fettgewebe an und sind außerdem umweltschädlich.
  • Hydroxycitronellal: Ein Duftstoff, der Allergien auslösen kann.
  • Konservierungsmittel Chlormethylisothiazolinon und Chlorhexidindigluconat, welche als starkes Allergen bekannt sind.

Eines gilt ohnehin in jedem Fall: Ein bereits kaputtes Haar kann durch kein Pflegeprodukt repariert werden. Conditioner und Spülung können zwar die Optik verbessern, doch bei Spliss und Co hilft bislang nur eines: abschneiden.

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