In diesem Artikel erfahren Sie die Unterschiede zwischen Diabetes-Typ 1 und Typ-2 sowie weitere Informationen zur Thematik.

Digital Desk : Saskia Ebert (sne)

Aktuell sind es etwa 537 Millionen Menschen weltweit, die unter Diabetes leiden (1). Es handelt sich hierbei um eine Zuckerkrankheit, die in der Fachsprache „Diabetes mellitus“ genannt wird und in verschiedene Diabetesformen unterteilt wird (2,3). Welche es gibt, worin die Unterschiede liegen und weitere Informationen rund um Diabetes erfahren Sie hier.

 

Was ist Diabetes?

Einfach erklärt ist Diabetes mellitus eine Zuckerkrankheit und ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels. Diabetes ist die häufigste Stoffwechselkrankheit sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Die Gemeinsamkeit aller Diabetes-Typen ist ein Mangel am Hormon Insulin und / oder eine verminderte Insulinwirkung, was nachfolgend zu erhöhten Blutzuckerwerten führt Die Hauptformen von Diabetes sind Typ 1 und Typ 2.

Was sind Insulin und Blutzucker?

Insulin ist ein körpereigenes Hormon mit einer blutzuckersenkenden Wirkung. Im Prinzip funktioniert es als „Tür“ und sperrt die Zellen auf, sodass der Weg des Zuckers aus dem Blut erleichtert wird. Der Blutzucker, der über die Nahrung aufgenommen wird, ist für die Zellen und somit für unseren Körper energiebringend. Wird die „Tür“ nicht geöffnet, kann der Zucker nicht in die Zellen gelangen und der Zuckergehalt im Blut ist überhöht. Dadurch leiden die Organe an Energiemangel.

Unterschied zwischen Diabetes-Typ-1 und Diabetes-Typ- 2

In der nachfolgenden Tabelle sind die Unterschiede zwischen Diabetes-Typ-1 und Diabates-Typ-2 aufgelistet:

 

Typ 1 (insulinabhängiger Diabetes)

Typ 2 („Altersdiabetes“)

Ursache
  • Übergewicht und Bewegungsmangel

Was im Körper passiert
  • absoluter Insulinmangel

  • absolutes Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin produzieren

  • verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin
  • jahrelange Überproduktion von Insulin führt zu Erschöpfung der insulinproduzierenden Zellen. Somit kann die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin für den erhöhten Bedarf liefern
Symptome
  • starker Durst
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Heißhunger
  • häufiges Wasserlassen
  • Azetongeruch des Atems
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • lange Zeit keine Beschwerden
  • häufiges Wasserlassen
  • Schwächegefühl
  • starker Durst
  • trockene Haut
  • Müdigkeit
  • erhöhte Infektanfälligkeit
Eintritt
  • meist im Kinder- und Jugendalter

  • vermehrt im Alter, in den letzten Jahren aber auch im jungen Erwachsenen- und Jugendalter

Beginn
  • meist plötzlich
  • meist schleichend
Häufigkeit in Deutschland
  • ca. 300.000 Menschen

  • ca. 5,7 Millionen Menschen

Therapie
  • bisher nicht heilbar, Patienten müssen sich ihr Leben lang Insulin spritzen

Möglichkeit 1:

  • regelmäßige Bewegung
  • angepasste Ernährung
  • normales Körpergewicht ► verbessert die Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin und kann den Bedarf senken

sollte Möglichkeit 1 nicht ausreichen:

  • Medikamente in Form von Tabletten

sollte Möglichkeit 2 nicht ausreichen:

  • Insulin spritzen
Vorbeugung
  • nicht mögich
  • ausreichende Bewegung
  • Gewichtsabnahme bei Übergewicht
  • gesunde Ernährung

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Die Ernährung für Diabetes-Typ-1 und Diabetes-Typ-2

Grundsätzlich dürfen Erkrankte alles essen. Es gibt keine verbotenen Lebensmittel, dennoch spielt die Ernährung eine große Rolle. Um den Blutzucker leichter unter Kontrolle zu haben, ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sinnvoll. So können weitere Folgeschäden in der Regel vorgebeugt werden (4).

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Weitere Diabetes-Typen

Die Diabetes-Typen 1 und 2 sind die häufigsten Formen. Eine weitere Form ist die Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt. Hierbei handelt es sich um einen erhöhten Blutzuckerspiegel, der erstmals während der Schwangerschaft auftritt. Statistisch gesehen sind etwa 4 % der Schwangeren von der Krankheit betroffen. Unbehandelt können erhebliche Risiken für Mutter und Kind bestehen. Nach der Geburt normalisiert sich der Blutzucker zwar wieder, 30 bis 50 % der Schwangeren erkranken jedoch in den Folgejahren an Diabetes-Typ-1 oder Diabetes-Typ-2. Auch für das Kind ist das Risiko erhöht, im späteren Alter übergewichtig zu werden und an Diabetes-Typ-2 zu erkranken. Die Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes sind:

  • Alter über 30 Jahre
  • Diabetes in der Familie
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Schwangerschaftsdiabetes in der Vergangenheit
  • Geburt eines mehr als 4 kg schweren Kindes in der Vergangenheit

Andere seltene Diabetesformen können auch durch Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Hormonstörungen oder Medikamente entstehen. Zusätzlich spricht man von „LADA“ (late autoimmune diabetes in adults), wenn Typ 1 im späten Erwachsenenalter auftritt sowie von „MODY“ (maturity onset in the young) wenn sich aufgrund von genetischen Störungen des Glukosestoffwechsels Diabetes mellitus entwickelt. MODY wird familiär vererbt.

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