Wie erfolgt die Einstufung eines Landes als Risikogebiet? Und worin liegen die Unterschiede zu Hochrisiko- und Virusvariantengebieten? Das erfahren Sie im Artikel.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat bestimmen gemeinsam, welche Länder als Risikogebiet eingestuft werden. Dabei wenden sie ein zweistufiges Verfahren an. Zunächst wird festgestellt, ob aufgrund der Sieben-Tage-Inzidenz ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Die ausschlaggebende Marke liegt hier bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

 

Wird die Schwelle überschritten, wird im zweiten Schritt des Bewertungsverfahrens geprüft, ob tatsächlich ein erhöhtes Infektionsrisiko vorliegt. Die Entscheidungsgrundlage dafür ist weitaus komplexer als die Inzidenz. So werden zum Beispiel die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, die Art des Ausbruchs oder auch die Testkapazitäten berücksichtigt. Hierbei wird mit den vorliegenden Informationen versucht, einzuschätzen, wie die Behörden vor Ort gegen die Ausbreitung des Virus vorgehen. Das heißt, selbst wenn die kritische 50er-Marke überschritten worden ist, muss ein Land nicht unbedingt als Risikogebiet eingestuft werden, sofern es effiziente Maßnahmen zur Virusbekämpfung vorweisen kann und dadurch das Infektionsrisiko gering hält.

Anders sieht es bei Ländern mit Virusmutationen aus. Hier wird nicht die Inzidenz als Kriterium herangezogen, sondern schlicht die Ausbreitung einer Virusvariante, welche in Deutschland noch kaum verbreitet ist und von der anzunehmen ist, dass von ihr ein besonderes Risiko ausgeht. In diesem Fall wird das entsprechende Land als Virusvarianten-Gebiet eingestuft. Darüber hinaus gibt es noch sogenannte Hochrisikogebiete (Hochinzidenzgebiete), die besonders hohe Fallzahlen aufweisen. Das Einstufungsverfahren funktioniert wie bei den Risikogebieten, mit dem Unterschied, dass mit einer 7-Tage-Inzidenz von 200 gemessen wird. Für Virusvarianten- und Hochinzidenzgebiete gelten noch strengere Einreisebestimmungen als für Risikogebiete.

Unterschiede für Reisende

Welche Vorschriften sich für Reisende aus den jeweiligen Einstufungen ergeben, haben wir in dieser Infografik für Sie zusammengefasst.

Die aktuelle Liste mit den Einstufungen aller Länder finden Sie auf der Seite des Robert Koch-Instituts. Ausführliche Informationen zu den Einreisevorschriften für Deutschland gibt das Bundesministerium für Gesundheit.

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