Die Städte haben der Vermüllung den Kampf angesagt, auch Stuttgart wird bis zu zehn Millionen Euro für mehr Sauberkeit ausgeben. Es geht dabei aber nicht nur um die Vermeidung von Dreck. Bewusstsein dafür, dass der öffentliche Raum für alle da ist, muss im Kopf entstehen.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Hamburg - Am Morgen hatte Oliver Niels noch gemeint, dass er „wegen einer weggeschnippten Kippe keinen Aufstand“ mache, zwei Stunden später sieht das anders aus: Rechts von der Hamburger Kirche St. Petri, das Rathaus in Sichtweite, lässt ein Schrank von einem bärtigen Mann den Rest einer Filterzigarette fallen. Da ist Oliver Niels, einer der beiden Waste Watcher, die hier auf Streife gehen, sofort im Trab und auf Augenhöhe: „Moin, Chef“, sagt er im Überholgang. „Können wir uns mal kurz . . .“ Unterhalten, wollte Niels sagen, aber der Mann knurrt mit Kampfterrierstimme zurück: „Könn’ wir nich’.“