Die Unwetter-Gefahr in der Eifel war zu groß: Das Festival „Rock am Ring“ wurde am Samstagnachmittag zunächst abgebrochen. Erst gegen 21 Uhr gaben die Veranstalter wieder grünes Licht für die Fortsetzung am Abend.

Mendig - Rockfans tragen Trauer: Das auf drei Tage angelegte Festival „Rock am Ring“ ist am Samstag wegen akuter Gewittergefahr zeitweise unterbrochen worden. Die Entscheidung wurde nach einem Krisengespräch mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz (SPD) und Veranstalter Marek Lieberberg getroffen. „Wir müssen alles dafür tun, dass keine neuen Verletzten hinzukommen“, sagte Lewentz.

 

Am Vorabend waren nach seinen Angaben bis zu 82 Menschen bei einem Blitzeinschlag auf dem Festivalgelände verletzt worden. Zu den Verletzten waren seit Freitagabend immer höhere Zahlen gemeldet worden - anfangs war man von mindestens 8 Verletzten ausgegangen, am Samstagmorgen hatte die Polizei 51 gemeldet.

Die rund 90 000 Besucher wurden dazu aufgerufen, in ihren Zelten oder im Auto zu bleiben und zunächst abzuwarten. Stündlich wurde überprüft, ob das Festival fortgesetzt werden konnte. Gegen 21 Uhr dann gaben die Veranstalter grünes Licht – die Eingänge wurden geöffnet und das alternative Line-up für den Abend veröffentlicht.

„Die Sicherheit geht vor“

Ob das Festival am Sonntag weitergehen kann, ist ungewiss. Die Behörden raten nach derzeitiger Lage von einer Fortsetzung ab – denn auch für Sonntag sind noch schwere Gewitter für die Eifel vorhergesagt.

„Ich weiß, mit welcher Freude die Besucher hier dabei sind und wie viel ihnen das Festival bedeutet“, sagte Lewentz. Er kenne den „Rock am Ring“ von Anfang an. In den vergangenen Jahren seien auch seine Kinder häufig dabei gewesen. „Aber die Sicherheit geht vor.“

Lieberberg sagte vor Journalisten: „Wir sind jetzt zu einer guten Entscheidung gelangt, dass die Veranstaltung suspendiert wird.“ Die katastrophale Wetterlage sei eine Ausnahmesituation, die weit über den „Rock am Ring“ hinausgehe.

Am Nachmittag schien zunächst die Sonne bei schwüler Luft. Aber schon während der Entscheidung zur Unterbrechung zogen dunkle Gewitterwolken über den Flugplatz in der Vulkaneifel auf. Radlader verteilten Stahlplatten und Rindenmulch auf dem völlig durchnässten Festivalgelände, das teilweise von Schlamm und tiefen Pfützen bedeckt war.