Die schweren Unwetter in der Nacht zum Donnerstag haben auch das Impfzentrum in Tübingen unter Wasser gesetzt. Was bedeutet das für die Impfkampagne des Landes?

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Tübingen - Mitten in der Corona-Impfkampagne fällt das Impfzentrum in Tübingen für mindestens zwei Wochen vollständig aus. Bei einem Unwetter am Mittwochabend war die Paul-Horn-Halle unter Wasser gesetzt worden. Bereits gebuchte Termine sollen nun in umliegenden Impfzentren stattfinden. Diese Lösung gelte allerdings vor allem für Zweitimpfungen, die in einer bestimmten Frist stattfinden müssten, erklärte der Kreisbrandmeister Marco Buess.

 

Personen, die für diesen Donnerstag einen Impftermin gebucht hatten, seien bereits über die Absage ihres Termins informiert worden. Derzeit werde an einer Lösung gearbeitet, wie die gebuchten Termine schnellstmöglich nachgeholt werden könnten, sagte Buess. Die Betroffenen würden in Kürze kontaktiert. Als Ausweichorte kämen die Impfzentren an der Messe Stuttgart, in Reutlingen, Sindelfingen, im Zollernalbkreis und gegebenenfalls auch in Calw und Freudenstadt in Frage.

Hagel verstopft die Abflüsse

Am Mittwochabend hatte Hagel die Abflüsse im Umfeld der Halle verstopft, daraufhin war Wasser über die Eingangstreppen in das Untergeschoss der Paul-Horn-Halle gelaufen. Das Wasser stand dort auf 1500 Quadratmetern Fläche fünf Zentimeter hoch.

Im Untergeschoss finden die Aufklärungsgespräche und die Impfungen statt. Die Feuerwehr pumpte das Wasser ab. Zudem wurde das Material, Computer und Stellwände nach oben geräumt. Gegenwärtig werde untersucht, wie sehr sich der Fußbodenaufbau vollgesogen habe, sagte Buess. Im schlimmsten Fall drohe eine längere und kostspielige Sanierungsphase.

Bis zu 3500 Dosen am Tag

Die Paul-Horn-Halle spielt als Zentrales Impfzentrum für den Regierungsbezirk Südwürttemberg eine wichtige Rolle bei der Impfkampagne. Täglich werden dort bis zu 3500 Dosen verimpft. 380 000 Impfungen fanden bisher in dem Tübinger Zentrum statt. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg bisher sechs Millionen Dosen in Impfzentren und knapp drei Millionen Dosen bei Hausärzten verimpft.