Nach den Unwettern ist in Rheinland-Pfalz nach Angaben von Ministerpräsidentin Malu Dreyer noch keine Entwarnung in Sicht. Auch die Zahl der Toten steigt weiter.

Trier - Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist nach Aussage von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) noch keine Entwarnung in Sicht. „Die Lage ist weiterhin extrem angespannt in unserem Bundesland. Das Leid nimmt auch gar kein Ende“, sagte sie am Freitag beim Besuch der Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Trier. Die Zahl der Toten steige weiter. Vor gut einer Stunde habe die amtliche Zahl bei 52 gelegen. „Aber sie ist auch möglicherweise schon wieder gestiegen“, sagte Dreyer.

 

Überall gehe jetzt das Wasser zurück, daher würden nun Menschen gefunden, die bei der Katastrophe ertrunken seien. „Und da könnte man eigentlich nur noch weinen. Das ist ein Horror. Das ist alles ganz, ganz schlimm, wenn Existenzen berührt sind. Wenn Häuser kaputt sind, wenn Straßen aussehen, wie wir das gesehen haben - aber dass Menschen sterben bei dieser Katastrophe, das ist wirklich ganz furchtbar“, sagte Dreyer.

Unterschiedliche Zahlen zu Vermissten

Wie viele Menschen noch vermisst seien, dazu gebe es derzeit „ganz unterschiedliche Zahlen“. „Wir können die auch im Moment nicht wirklich verifizieren, weil wir natürlich wirklich hoffen und beten, dass viele davon einfach Menschen sind, die aufgrund der permanenten Störung des Mobilfunks, der Nichterreichbarkeit der Menschen, dass das einfach dadurch verursacht ist.“

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Die Einsatzkräfte hätten bei der Rettung von Menschen „Unglaubliches“ geleistet, sagte Dreyer. Noch sei die Situation im Land vor Ort „dramatisch“. Die Zerstörung sei „einfach immens“. Und man müsse am heutigen Tag auch mit der Lage umgehen, dass Menschen jetzt ohne Hab und Gut dastehen.

Mindestens 50 Menschen in Rheinland-Pfalz gestorben

Bei der Hochwasserkatastrophe sind in Rheinland-Pfalz mindestes 50 Menschen ums Leben gekommen. Am härtesten traf es den Kreis Ahrweiler. Betroffen sind auch andere Teile der Eifel, der Kreis Trier-Saarburg und in Trier vor allem der Stadtteil Ehrang.

Dort war am Donnerstag die Kyll über die Ufer getreten und hatte große Teile des Stadtteils überschwemmt. Etwa 1000 Einwohner aus Ehrang waren nach Angaben der Stadt Trier in Sicherheit gebracht worden. Zudem mussten ein Altenheim und ein Krankenhaus evakuiert werden. Die Stromversorgung ist unterbrochen.

Das Wasser fließe in Trier-Ehrang zügig ab, sagte der Chef der Trierer Berufsfeuerwehr, Andreas Kirchartz, am Freitag. „Es werden immer mehr Straßen frei.“ Bevor die Menschen zurück könnten, müssten die Häuser von Statikern geprüft werden, sagte Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD). „Das versuchen wir heute zu realisieren.“