Der Herbst ist kalendarisch gerade wenige Stunden alt, da zeigt er sich schon von seiner stürmischen Seite. Auch in Baden-Württemberg war es ungemütlich. Auch der Bahnverkehr hat Sturmtief „Fabienne“ zu spüren bekommen.

Berlin - Der erste schwere Sturm im kalendarischen Herbst ist am Sonntag über Baden-Württemberg hinweggefegt. Viele Bäume seien umgestürzt, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Stuttgart am Sonntagabend. Außerdem seien zahlreiche Straßen gesperrt worden. „Fabienne“, so der Name des Sturmtiefs, wirbelte außerdem die Pläne von vielen Bahnreisenden durcheinander.

 

In Karlsruhe zählte die Leitstelle der Polizei bis zum frühen Abend fast 100 Einsätze. In der Regel habe es sich um abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume, umgeknickte Verkehrszeichen oder beschädigte Dächer gehandelt. Auch Gegenstände seien herumgeflogen. Auf der Autobahn 8 zwischen Pforzheim West und Karlsbad mussten Autofahrer besonders vorsichtig fahren: Starkregen führte zu Aquaplaning. In Straubenhardt prallte ein am Straßenrand abgestellter Gefrierschrank gegen ein fahrendes Auto. Verletzt wurde niemand.

76 Einsätze innerhalb von zwei Stunden im Enzkreis

Im Enzkreis und im Stadtkreis Pforzheim zählte die Feuerwehr innerhalb von zwei Stunden 76 Einsätze. Schwerpunkt waren umgestürzte Bäume, ein Baugerüst wurde vom Wind umgeweht. Auch im Kreis Offenbach hielt „Fabienne“ die Einsatzkräfte auf Trab - die Feuerwehr zählte mehr als 100 Einsätze. Das Sturmtief deckte Dächer ab und überflutete Keller.

In den Landkreisen Rems-Murr, Schwäbisch Hall und im Ostalbkreis mussten zahlreiche Landstraßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. In Schorndorf wurde die Veranstaltung „SWR1-Pfännle“ auf dem Marktplatz gegen 17 Uhr aus Sicherheitsgründen vorzeitig beendet. Nach Angaben der Polizei waren bereits mehr als 1000 Menschen auf dem Marktplatz. Alles sei aber ohne Störungen verlaufen.

Die Landeshauptstadt kam nach Angaben der Leitstelle Stuttgart „glimpflich“ davon. Hauptsächlich stürzten hier Bäume um, Dachziegel drohten abzustürzen oder mussten gesichert werden.

Sturm hat massive Beeinträchtigungen im Bahnverkehr zur Folge

Der Herbsturm legte zeitweise auch den Bahnverkehr lahm. Auf den Strecken Mainz-Worms-Mannheim sowie Würzburg-Nürnberg/Augsburg kam es am Sonntagabend zu Einschränkungen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. IC-Züge der Strecke Nürnberg-Stuttgart-Karlsruhe fielen zwischen Nürnberg und Stuttgart aus. Vorübergehend fuhren zwischen Frankfurt und Heidelberg und Frankfurt und Mannheim keine Züge mehr. Die Bahnstrecke Stuttgart-Aalen wurde gesperrt, weil ein Regionalexpress gegen einen umgestürzten Baum gefahren war. Der Zug wurde dabei nicht beschädigt, hieß es von der Polizei.

Am frühen Abend wurde auf dem Bodensee der Katamarane-Verkehr eingestellt. Die Schiffe verbinden die Städte Konstanz und Friedrichshafen.

„Fabienne“ ist der erste Herbsturm in diesem Jahr - er fegte über den Süden und die Mitte Deutschlands. Kalendarisch hat der Herbst am Sonntagmorgen um 3.54 Uhr begonnen. In Bayern forderte das Sturmtief ein Todesopfer. Eine 78-Jährige wurde von einem Baum erschlagen.