Im Urbacher Betrugs-Prozess am Stuttgarter Landgericht schildert der Angeklagte Aufstieg und Fall seiner Firma. Er soll Banken um Millionen betrogen haben.

Stuttgart/Urbach - Wissen Sie, Herr Richter“ – so fangen im Prozess um den Betrug in Millionenhöhe viele Sätze an, die an den Vorsitzenden Günter Necker gerichtet sind. Der Angeklagte erklärt mit dieser Einleitung gerne, was ihn dazu trieb, Banken in ganz Deutschland gefälschte Dokumente vorzulegen und sie damit um fast zehn Millionen Euro zu betrügen. Nicht wenige der Zeugen wagen es, mindestens Unverständnis anzudeuten, dass man sie in den Gerichtssaal des Landgerichts Stuttgart holte – am Montag etwa ein Sparkassendirektor aus Leipzig. Günter Necker ignoriert das allerdings mit einer freundlichen Gelassenheit. Und tatsächlich erzählt die Haltung der Menschen im Gerichtssaal mehr als ihre Worte über das Geschehen vor zwanzig Jahren. Das schlechte Gewissen mancher Investoren war geradezu mit Händen zu greifen.