Die Abiturientin Sonja Jickeli (18) aus Stuttgart-Sillenbuch ist mit ihrer Freundin in den Blue Mountains bei Sydney unterwegs. In der Nähe wüten derzeit Buschfeuer. Klaus Zintz hat Sonja am Telefon befragt.

Sydney - An Australiens Ostküste brennt es weiter. Durch die Flammen sind in New South Wales und im benachbarten Bundesstaat Queensland bereits mehr als 12 000 Quadratkilometer Buschland abgebrannt. Beide Regionen haben den Notstand ausgerufen. In verschiedenen Orten wurden die Menschen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Australiens Ostküste ist auch bei Touristen sehr beliebt. Die Abiturientin Sonja Jickeli (18) aus Stuttgart-Sillenbuch ist mit ihrer Freundin derzeit in der Naturregion Blue Mountains bei Sydney unterwegs. Klaus Zintz hat sie am Telefon befragt.

 

Frau Jickeli, Sie reisen gerade durch Ostaustralien. Wie erleben Sie die Buschbrände?

Es wird einem schon mulmig, wenn man nachts den Horizont orange leuchten sieht. Vor allem wenn die Australier, die ja an Buschfeuer gewöhnt sind, zurzeit so extrem alarmiert sind. Es wirkt bedrohlich, wenn man auf den aktuellen Karten zusehen kann, wie sich die Feuer ausbreiten. Aber man wird ja über Twitter und so gewarnt, wenn es gefährlich wird und was man tun soll.

Sind Sie und Ihre Freundin selbst betroffen?

Direkte Flammen haben wir noch keine gesehen. Aber Rucksacktouristen haben uns erzählt, dass es nur wenige Hundert Meter neben der Straße gebrannt hat. Und gestern bei einer Höhle war es extrem diesig und so ein orangeroter Nebel, da sind wir lieber wieder in die Stadt gefahren – da fühlt man sich besser, weil da die Leute sind.

Stören die Brände Ihre Reisepläne?

An besonders gefährlichen Tagen sind die Nationalparks hier wegen Feuergefahr geschlossen, da muss man jeden Tag schauen, wohin man gehen kann. Eigentlich wollten wir von Sydney aus weiter nach Norden fahren, aber nun haben wir extra unsere Pläne geändert, um den Feuern nicht zu nahe zu kommen.

Ist Besserung in Sicht?

Nein, eigentlich nicht. Die Leute hier sagen, dass es seit zwei bis drei Jahren so trocken ist und kaum richtig geregnet hat. Und die Prognosen sind, dass es erst im Januar möglicherweise wieder regnet.