Die Augsburger Puppenkiste steckt in Schwierigkeiten. Die Zukunft ist ungewiss. Wie schlimm es wäre, wenn es die Traditionsbühne nicht mehr gäbe, zeigt ein Blick zurück auf die interessantesten Figuren, die von Augsburg aus die Herzen kleiner und großer Kinder erobert haben.

Freizeit & Unterhaltung : Gunther Reinhardt (gun)

Eine Institution, die Generationen von Kindern geprägt hat, steckt in der Krise. „Ich kann heute noch nicht sagen, in welcher Form die Puppenkiste weiter existieren wird und kann“, hat Klaus Marschall, der Leiter der Bühne, der „Augsburger Allgemeinen“ gesagt. Vor allem wegen der Corona-Pandemie sei die finanzielle Lage angespannt.

 

Nachdem dadurch der Eindruck entstand, die Augsburger Puppenkiste könnte vor dem Aus stehen, hat die Bühne inzwischen allerdings Entwarnung gegeben: „Hallo! Wir leben noch!“, stellt das Theater klar. In einer Erklärung auf Facebook heißt es:

„In der Puppenkiste hat niemand behauptet, dass wir kurz vor dem ‚Aus‘ stehen! Wir können nur im Moment die Zukunft nicht so rosarot malen, wie es die Medien gerne hätten. Natürlich wissen wir heute nicht, ob wir möglicherweise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, aber dass schon wieder getitelt wird: ‚Puppenkiste vor dem Aus?’ finden wir reichlich übertrieben. Uns erreichen in diesen Stunden viele Hilfsangebote, die wir jedoch im Moment noch gar nicht benötigen, oder gar in Anspruch nehmen möchten. Wir werden zunächst intensive Gespräche mit unseren bisherigen Förderern, der Stadt Augsburg und dem Freistaat Bayern führen, denen unsere Förderanträge erst seit kurzem vorliegen.“

Mit „Der gestiefelte Kater“ ging es los

Im Jubiläumsjahr ist die Puppenkiste jedenfalls nicht wirklich in Feierlaune. Vor 75 Jahren, am 26. Februar 1948, hatten die Puppen der Marionettenbühne ihren allerersten Auftritt. Damals stand „Der gestiefelte Kater“ auf dem Programm. Später prägten Figuren wir das Urmel, Bill Bo oder Kalle Wirsch unzählige Kindheitserinnerungen. Vor allem die Produktion „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ steht für die Erfolgsgeschichte der Bühne. Michael Endes Buch wurde erstmals in den 1960er Jahren für die Bühne adaptiert. Im Jahr 1976 entstand die berühmte Neuverfilmung in Farbe, die seither nicht mehr aus den ARD-Kinderpogrammen wegzudenken ist.

Von Kalle Wirsch bis zum See-Elefanten

Wir erinnern in unserer Bildergalerie an die sieben interessantesten Figuren, die die Augsburger Puppenkiste erschaffen hat.