Im Ringen um die Topposten kursieren am dritten Tag des EU-Sondergipfels neue Namen. Offenbar ist für das Amt der Kommissionspräsidentin jetzt Ursula von der Leyen im Gespräch.

Brüssel - Im EU-Postenpoker will Ratspräsident Donald Tusk Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) als Kommissionspräsidentin vorschlagen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Verhandlungskreisen. Allerdings würden sehr viele Namen debattiert, hieß es. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte auf Anfrage: „Wir kommentieren keine Namen und Zwischenstände.“

 

Die Tageszeitung „Die Welt“ berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, von der Leyen sei Teil eines neuen Plans von EU-Ratschef Donald Tusk. Nach diesen Informationen könnte die französische Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, an die Spitze der Europäischen Zentralbank rücken.

Widerstände gegen Weber und Timmermans

Das Amt des EU-Ratspräsidenten könnte an den belgischen Premierminister Charles Michel von den Liberalen gehen. Der sozialdemokratische Vizepräsident der EU-Kommission Maros Sefcovic könnte neuer EU-Außenbeauftragter werden. Noch sei aber nichts entschieden, betonte die Zeitung.

In Brüssel liefen am Dienstag Gespräche von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den übrigen EU-Staats- und Regierungschefs. Das in der „Welt“ genannte Tableau würde bedeuten, dass Merkel ihren Wunsch fallen lassen müsste, einen der Partei-Spitzenkandidaten zum Kommissionschef zu machen, also den CSU-Politiker Manfred Weber oder den Sozialdemokraten Frans Timmermans. Gegen beide gibt es Widerstände.

Weber war zuletzt als Präsident des Europaparlaments im Gespräch. Bliebe es dabei, wären zwei Deutsche auf Spitzenpositionen, was in der EU auf Widerstand stoßen könnte.