Grund zum Jubel bietet die Nominierung Ursula von der Leyens als erster deutscher EU-Kommissionspräsident kaum. Dafür liegen zu viele politische Opfer am Wegesrand, kommentiert der Leiter unserer Berliner Hauptstadtredaktion, Christopher Ziedler.

Berlin - Unverhofft kommt oft! Die Frau, der lange Zeit Kanzlertauglichkeit unterstellt wurde, ehe sie als Verteidigungsministerin zusehends in unruhige Fahrwasser geriet, bekommt das wichtigste Amt der EU angetragen. Keine Frage, die in Brüssel geborene Ursula von der Leyen ist Europäerin durch und durch. Sie kann auf ein globales Netzwerk zurückgreifen und hat sich anders als daheim im Umgang mit der Bundeswehr auf EU-Ebene große Verdienste erworben. Das gilt für den Aufbau der Verteidigungsunion und einer Vielzahl von Militärabkommen, aus denen einmal eine europäische Armee entstehen könnte.