Die Messerattacke von Chemnitz hat zu hysterischen Reaktionen geführt. Das darf nach dem Urteil nicht noch einmal geschehen, kommentiert Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart - In Deutschland gibt es pro Jahr um die 3000 Tötungsdelikte. Nur eine Handvoll von ihnen finden so intensives öffentliches Interesse, wie die Messerstiche von Chemnitz, deren gerichtliche Aufarbeitung am Donnerstag vorerst endete. Von daher ist es verständlich, dass nun die Frage diskutiert wird, ob die Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren angemessen ist oder nicht. Seriös beantworten lässt sie sich nicht, ohne die Akten und den Angeklagten so tiefgründig zu erforschen, wie es das Gericht in den vergangenen 19 Verhandlungstagen getan hat. Nur so viel lässt sich sagen: völlig aus der Welt gegriffen ist das Strafmaß sicherlich nicht.