Das 17. US-Car-Treffen hat viele Fans amerikanischer Straßenkreuzer, Pickups und Hotrods nach Waiblingen-Neustadt gelockt. Unsere Bildergalerie zeigt einige der Highlights.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Waiblingen - Der Slogan auf dem T-Shirt eines Besuchers des US-Car-Treffens ist eine klare Ansage: „V 8 – Alles andere ist Pillepalle“, ist dort zu lesen. Wie zur Bestätigung blubbert hinter ihm ein riesiger Pickup mit dem typischen Sound eines Achtzylindermotors vorbei.

 

Im Industriegebiet Boschstraße glänzen die Augen von Autoliebhabern. Und nicht nur die: Die Sonne spiegelt sich in den üppigen Chromteilen von Corvettes, Stretchlimousinen oder Buicks, glitzert auf hochglanzpoliertem Metalliclack. Obwohl – nicht überall. Bei den Hotrods, bis zur Unkenntlichkeit aufgemotzten Autos aus den 1920er-bis 1940er-Jahren, sind mattschwarz oder Rostlook angesagt. „Dass die alte Kischde noch fahret“, wundert sich eine Dame, die in dem Jahrzehnt geboren sein dürfte, in dem einige der Wagen gebaut wurden.

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Heiko Fricke gehört zu den Organisatoren des US-Car-Treffens, dem US-Car & Motocycle Club Neustadt. „Wir haben einfach Benzin im Blut“, meint er. „An den US-Cars gefällt mir vor allem, dass sie einerseits einfach, aber auch sehr verspielt sind.“ Das Treffen – das 17. insgesamt und das vierte, das Fricke und seine Mitstreiter ausrichten – richte sich an Autobesitzer, ihre Freunde und an die Waiblinger Bevölkerung.

Und die kommt. Ein begeisterter Vater fotografiert seinen Sohn neben einem Reifen mit Chromfelge, der so groß ist, dass er dem Vorschulkind locker bis zur Nase reicht. Viele weibliche Besucher haben sich in Schale geworfen, mit toupierten Haaren, Pettycoats mit Polka-Dot-Mustern und Stirnbändern. Auffällig viele der Männer tragen trotz der Hitze schwarzes Leder – mit Abzeichen von Rockerclubs.

Die Rockergruppe „Bastards Waiblingen“ regelt den Verkehr

Auch um die Schultern von Fricke hängt eine Kutte der Bikergruppe „Bastards Waiblingen“. Er ist deren Vizechef. „Wir machen das aber als Privatpersonen“, betont er. Die Bikergruppe sei für das Regeln des Verkehrs eingesprungen. Rocker seien im Übrigen besser als ihr Ruf: „Hier im Rems-Murr-Kreis vertragen wir uns“, beteuert Fricke. Man mag es ihm tatsächlich glauben: Während er sich seinen Weg durch die Besuchermassen bahnt, verteilt er links und rechts Händedrücke und Umarmungen.

Für viele Besucher werden die Autos ein Traum bleiben. „Was hier an Geld rumfährt“, staunt einer. Aber selbst wenn Geld für so ein Auto nebst Sprit vorhanden sind, gibt es noch ein anderes Problem. Eine Besucherin steht vor einem Straßenkreuzer mit den Ausmaßen eines Kleinlasters: „Damit einparken, das ist doch mal was“, meint sie. Alltagstauglichkeit hin oder her – man(n) wir ja noch träumen dürfen.