Angelique Kerber ist bei den US Open trotz eines starken Auftritts im Achtelfinale gegen den Favoritenschreck Leylah Fernandez ausgeschieden. Auch Peter Gojowczyk ist raus.

New York - Angelique Kerber klopfte nach einem echten Achtelfinal-Drama Favoritenschreck Leylah Fernandez anerkennend auf die Schulter. Zweieinhalb Stunden später schlich auch Peter Gojowczyk bitter enttäuscht vom Platz: Erst endete bei den US Open Kerbers Traum vom vierten Grand-Slam-Triumph, dann verpasste der Qualifikant aus München den nächsten Paukenschlag.

 

Kerber, Turniersiegerin von 2016 in New York, verlor gegen die 18-jährige Kanadierin Fernandez mit 6:4, 6:7 (5:7), 2:6. Gojowczyk unterlag trotz großen Kampfes dem spanischen Toptalent Carlos Alcaraz 7:5, 1:6, 7:5, 2:6, 0:6 und verpasste seinen ersten Viertelfinaleinzug bei einem Major. 

Fernandez einfach zu stark

Bis zu dieser Woche hatte der 32-Jährige noch nie die zweite Runde bei einem der vier größten Turniere überstanden. Und so kann Gojowczyk trotz der Niederlage vom Sonntagabend (Ortszeit) die Heimreise mit einem Lächeln antreten.

Kerber hatte auf einen längeren Aufenthalt gehofft. „Ich habe alles gegeben, was ich habe“, sagte die deutsche Nummer eins: „Sie hat eines der besten Matches ihrer Karriere gemacht und es waren zwei, drei Punkte, die den Unterschied gemacht haben.“

Fernandez erwies sich als zu stark. Die Linkshänderin aus Montreal hatte in der dritten Runde schon völlig überraschend Titelverteidigerin Naomi Osaka aus Japan ausgeschaltet und riss nun Kerber den Sieg vor einem aufgekratzten Publikum noch aus den Händen.

„Sie wirkt angeschlagen“

Nach der 1:0-Satzführung drückte Kerber weiter aufs Tempo, schaffte ein Break und zog auf 4:2 davon. Das Publikum im Louis-Armstrong-Stadium munterte die Kanadierin noch einmal auf und hoffte auf Spannung - und die sollte tatsächlich eintreten. Fernandez glich in einem hochklassigen Match mit großem Einsatz aus.

Es ging in einen entscheidenden dritten Satz. „Sie wirkt angeschlagen, ein bisschen müde“, sagte Barbara Rittner am Eurosport-Mikrofon über Kerber. Und Fernandez bewies wie schon gegen Osaka, dass sie mit großem Druck umgehen kann. 

Das gilt auch für Alcaraz, der mit Gojowczyks Power-Tennis lange im Match Probleme hatte - doch nicht kleinzukriegen war. Der Spanier hatte in der Runde zuvor für eine Sensation gegen Topstar Stefanos Tsitsipas gesorgt. Und schaltete nun auch den Weltranglisten-141. aus.

Packt Zverev Einzug ins Viertelfinale?

Am Montag haben Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev (18.00 Uhr/Eurosport) und der Kölner Oscar Otte (ca. 22.00 Uhr) gegen die starken Italiener Jannik Sinner und Matteo Berrettini noch die Chance, den Sprung ins Viertelfinale zu schaffen. 

„Gegen Sinner wird es definitiv eine Herausforderung sein“, sagte Zverev, der nach Olympiagold in New York seinen ersten Grand-Slam-Titel anpeilt. Auch Otte, der wie Gojowczyk als Qualifikant in New York gestartet war, bleibt mutig: „Ich rechne mir auf jeden Fall meine Chancen aus.“