Seinen berühmtesten Hit schrieb er nach einer Augenoperation. Mit 80 Jahren ist der Pop- und Reggae-Künstler in Houston gestorben.

New York - Der US-Musiker Johnny Nash ist tot. Der Pop- und Reggae-Künstler sei im Alter von 80 Jahren in seinem Haus in Houston gestorben, teilte sein Sohn mit. Nash war schon länger krank. Bekannt geworden ist er vor allem durch den Hit „I Can See Clearly Now“ von 1972, den er nach einer Augenoperation geschrieben hatte.

 

Der in Houston geborene Sohn eines Chauffeurs sang als Kind im Kirchenchor und bekam schon mit 13 Jahren eine eigene Fernseh-Show. Binnen weniger Jahre machte er sich als Sänger einen Namen, unter anderem mit einer Cover-Version von Doris Days „A Very Special Love“. Außerdem übernahm er Filmrollen unter anderem in „Die Wölfe von Los Angeles“ an der Seite von Dennis Hopper und Jeffrey Hunter.

Zwei Minuten und 48 Sekunden ungetrübte Inspiration

Mitte der 60er Jahre versuchte er sich zunächst mit Rythm an Blues, bis er auf einer Jamaika-Reise Bob Marley, Peter Tosh und Bunny Livingston traf. Marley verhalf er zum internationalen Durchbruch, unter anderem indem er dessen Stücke „Stir It Up“ und „Guava Jelly“ einem breiten Publikum bekannt machte.

Nashs „I Can See Clearly Now“ ging bei den Grammys leer aus, ist jedoch von zahlreichen Kollegen gecovert worden von Ray Charles und Donny Osmond bis zu Soul Asylum und Jimmy Cliff. Auch in dem Film „Thelma & Louise“ tauchte es wieder auf. Der Kritiker Robert Christgau nannte das Stück zwei Minuten und 48 Sekunden ungetrübte Inspiration.

Nach den 80er Jahren zog sich Nash weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Er war dreimal verheiratet und hinterlässt zwei Kinder.