„Change of Command“ bei der Standortverwaltung der U.S. Army Stuttgart: Oberst Glenn K. Dickenson hat das Kommando an seinen Nachfolger Oberst Neil A. Corson übergeben. Das Problem für ihn: Die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen.

Stuttgart - Viele beschreiben ihn als nahbar und persönlich, loben seinen kommunikativen Stil. Ein Chef eben, dem seine Truppenangehörigen, deren Familien, auch die Zivilbeschäftigten am Herzen liegen. Aber Oberst Glenn K. Dickenson besitzt auch viel Humor. Den bewies er, als er nun nach zweieinhalb Jahren sein Kommandeursamt der US-Armee am Standort Stuttgart an Oberst Neil A. Corson weitergab. „Einen besseren Nachfolger gibt es nicht, Neil hat es drauf – und er sieht auch besser aus“, sagte er beim „Change of Command“, dem Kommandowechsel auf dem Washington Square der Patch Barracks in Vaihingen.

 

Beste Kooperation mit den umliegenden Kommunen

Zuvor hatte Dickenson in einem feierlichen Ritual die Fahne der US Army Garrison Stuttgart an Corson weitergereicht – über Michael D. Formica, Direktor der U.S. Army Standortverwaltung Europa – als Symbol eines Kreises, der sich schließt. Gekommen dazu waren nicht nur Vertreter des Landeskommandos der Bundeswehr, sondern Bürgermeister und Bezirksbeiräte der umliegenden Städte.

„Eine große Ehre, dass sie sich alle die Zeit genommen haben“, bedankten sich Corson und Dickenson. Den bedachte der neue Kommandeur mit viel Lob. „Er und seine Frau Lisa machten den Übergang für meine Familie leicht.“ Dickenson, der nun in Fort Belvoir, Virginia, als Executive Officer beim „U.S. Army Cyber Command“ arbeiten wird, habe auch für beste Kooperation mit den umliegenden Städten und Gemeinden, der Polizei, der Feuerwehr und anderen Stellen gesorgt. Er übernehme eine bestens aufgestellte Basis, die er so weiter führen werde.

Der Austausch mit den deutschen Behörden und der Bevölkerung war ein Anliegen von Dickenson. „Es sind die Menschen, die zählen, alles steht und fällt mit dem Zusammenwirken der Beteiligten. Deshalb ist Reden so wichtig, im Inneren wie auch mit den Menschen draußen, genauso wie gemeinsame Notfallübungen, das klappt bestens“, beantwortete er die Frage, wie sich das Thema Sicherheit während seiner Amtszeit verändert habe.

Verändert hat sich unter seiner Ägide auch die Infrastruktur des Standorts, die in die Jahre gekommen ist, das beginnt bei Leitungen und Rohren und geht bis zu neuen Bauten und Flächen. „Alles hier war ursprünglich nur für eine Streitkraft ausgelegt, nun haben wir mehrere, wir platzen aus allen Nähten, daran muss weiter gearbeitet werden.“ So betreut die Stuttgarter Standortverwaltung der Army – sie ist im Grunde eine Stadtverwaltung, der Kommandeur der Oberbürgermeister – die „Branches of Services“ aller Waffengattungen: Heer, Marine, Luftwaffe, Marineinfanterie und sogar Küstenwache. Ziel ist es, dass die Mitglieder der Militärgemeinde, während sie stationiert sind, ein „Zuhause“ haben, in dem sie sich wohlfühlen und Kontakte zu Nachbargemeinden pflegen können.

Infrastruktur ist in die Jahre gekommen

Hierbei war Dickenson erfolgreich. Unter seiner Ägide gab es nicht nur zahlreiche Auszeichnungen. Die U.S. Army Garrison Stuttgart hat sich auf Platz eins unter weltweit 67 Standorten gemausert. Bei der ständigen Evaluation werden unter anderem Kriterien wie Planung, Dienstleistungen oder Führungsstil herangezogen. „Das war nicht ich“, so Dickenson bescheiden. „Das hat das Team gemeinsam geschafft.“ In die USA werde er die Menschen, deren Offenheit, die vielen Begegnungen und Kultur mitnehmen. „Es ist wunderbar, in Stuttgart zu leben. Das einzige, was mich ärgert, ist, dass ich keine Zeit hatte, Deutsch zu lernen.“