Eine Woche nach ihrem Sensationsgold in Dublin rennt die Vaihingerin Mia Jurenka auch bei den deutschen Meisterschaften zum Sieg.

Sonsbeck - Gerade einmal eine Woche ist es her, dass sich Mia Jurenka ins Rampenlicht ihrer Sportart katapultiert hatte. Nun hat die Vaihinger Crossläuferin dem sensationellen Mannschaftsgold der Europameisterschaften in Dublin gleich den nächsten Knaller folgen lassen: Im niederrheinischen Sonsbeck rannte sie zum deutschen Meistertitel in der Einzelkonkurrenz der Altersklasse U 20. Für die 19-Jährige ist es vollends die Krönung eines Sportjahrs, das für sie denkbar schlecht begonnen hatte. In den ersten Monaten war sie wie berichtet wegen eines Ermüdungsbruchs im Fuß zum Pausieren gezwungen gewesen.

 

Aktuell teilte sich Jurenka ihre Kräfte auf der 4,1 Kilometer langen Geländestrecke gut ein. Erst agierte sie abwartend, ehe sie auf etwa der Hälfte der Distanz das Tempo so stark anzog, dass die gesamte Konkurrenz einschließlich der Titelverteidigerin Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) nicht mehr mitkam. Mit ihrer Siegerzeit von 15:10 Minuten hatte die für den VfL Sindelfingen startende Vaihingerin im Ziel einen großen Vorsprung. Die weiteren Medaillenplätze belegten ihre Nationalmannschaftskollegin Johanna Pulte (SG Wenden) und die Ludwigsburgern Charlotte Römer.

„Habe mich in Topform gefühlt“

„Meine Taktik ist voll aufgegangen“, sagte Jurenka, die freilich auch davon profitierte, dass die aktuelle EM-Dritte Emma Heckel (LG Telis Regensburg) es vorzog, sich eine Altersklasse höher zu versuchen. „Emma wollte die dort längere Strecke laufen und sich mit den älteren Konkurrentinnen messen. Ein Duell mit ihr wäre sicher interessant geworden, weil ich mich in Topform gefühlt habe“ , merkte Jurenka selbstbewusst an. Alles andere als eine erneute Medaille hätte sie nach eigener Aussage als Enttäuschung gesehen.

Damit hat Jurenka die Wettkampfsaison 2021 nun abgeschlossen. In den nächsten Tagen wird sie die Laufschuhe gegen Skistiefel eintauschen. Es ist Urlaub angesagt, in Balderschwang. Anfang des neuen Jahrs geht es dann weiter mit einem Trainingslager des Deutschen Leichtathletik-Verbands im portugiesischen Albufeira.

Ochs verzichtet auf Start

Die zweite eigentlich aussichtsreiche Medaillenanwärterin von den Fildern, Katrin Ochs (LG Filder, Altersklasse W 40), verzichtete derweil trotz Anmeldung auf eine Teilnahme. Den Grund nennt ihr Trainer Helmut Kustermann: „Katrin trägt nach ihrem Unterarmbruch vom vergangenen Jahr noch immer eine implantierte Stahlplatte mit sich herum. Und wir haben die Laufstrecke von Sonsbeck vorab inspiziert und waren der Meinung, dass die Sturzgefahr und damit das Risiko für ihren lädierten Arm zu groß gewesen wäre“, sagt er. Stattdessen bestritt seine Athletin einen Marathonlauf in Pisa, dort auf ebenem Untergrund.

Ärgerlich für Ochs: eigentlich hätte ihr die Stahlplatte im Stuttgarter Marienhospital schon vor einiger Zeit operativ entfernt werden sollen. Aber wegen der Coronakrise und der damit zusammenhängenden allgemeinen Engpässe in den Krankenhäusern ist ihr OP-Termin bis auf Weiteres hinausgeschoben worden.