Laut einem Bericht plant Jens Spahn den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Dies soll Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz mitgeteilt haben.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant laut eines Medienberichts den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Das habe Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtete der „Mannheimer Morgen“ (Freitagsausgabe) unter Verweis auf Regierungskreise. Demnach sprach Spahn von einer „der größeren Enttäuschungen“.

 

Curevac hat wie das Mainzer Unternehmen Biontech einen modernen mRNA-Impfstoff entwickelt. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Noch im April hatte das Unternehmen angegeben, auf eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA im Mai zu hoffen. Die Bundesregierung plante daraufhin bereits für das zweite Quartal 2021 die ersten Impfungen mit dem Curevac-Vakzin ein. 

Lucha sprach von „Komplikationen“ beim Zulassungsprozess

Der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manfred Lucha (Grüne) sprach diese Woche allerdings von „Komplikationen“ beim Zulassungsprozess und berief sich auf Angaben Spahns. Demnach hatte der Bundesgesundheitsminister in vertraulichen Gesprächen nun August als frühest möglichen Zeitpunkt für eine EU-Zulassung genannt.

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Infolge der Äußerungen Luchas habe auch Curevac seinen Zeitplan korrigiert, berichtete der „Mannheimer Morgen“. Eine Sprecherin des Unternehmens verwies demnach auf Probleme beim Einreichen der finalen Datensätze, welche die EMA für eine Zulassung verlangt. Das Bundesgesundheitsministerium zog daraus offenbar Konsequenzen - und strich den Impfstoff vorerst aus seiner Planung.