Valérie Trierweiler sieht sich nicht in einer Krise. Die Ex-Partnerin von Frankreichs Präsident Hollande spricht von Rückkehr in die Freiheit. Aber das Aus der Partnerschaft war für sie auch ein Sturz vom Hochhaus.

Valérie Trierweiler sieht sich nicht in einer Krise. Die Ex-Partnerin von Frankreichs Präsident Hollande spricht von Rückkehr in die Freiheit. Aber das Aus der Partnerschaft war für sie auch ein Sturz vom Hochhaus.

 

Paris - Nein, sie durchquere keine „Zeit der Krise“. Da sei „eher Enttäuschung als Wut“, sagt Valérie Trierweiler. Erstmals seit der Trennung am Wochenende hat die ehemalige Lebensgefährtin von Frankreichs Präsident François Hollande einen Einblick in ihr Gefühlsleben gewährt. In Gesprächen mit „Le Parisien“ und ihrem Arbeitgeber „Paris Match“ beschrieb die 48 Jahre alte Journalistin teils widersprüchlich erscheinende Emotionen. Wie „ein Sturz vom Hochhaus“ sei die erste Gewissheit gewesen, die anschließende Trennung aber eben auch „eine Rückkehr in die Freiheit“.

Hollande hatte das Ende der Partnerschaft am Samstag bekanntgegeben. Zwei Wochen zuvor waren Berichte über eine angebliche Affäre mit der französischen Schauspielerin Julie Gayet (41) veröffentlicht worden.

„Die Macht hat unsere Beziehung zerstört“, meint Trierweiler. „Ab einem gewissen Moment gab es kein Leben mehr.“ Trierweiler sieht dabei auch die unterschiedlichen Rollen des Paares als Staatsoberhaupt und Première Dame: „Wir haben die Macht nicht auf die gleiche Weise erlebt.“ Irgendwann sei „etwas zerbrochen“.

"Ich hätte ein normales Leben vorgezogen"

Ein Problem war für die in Sozialwohnungen aufgewachsene Trierweiler auch Prunk und Protz im Élysée-Palast, in dem schon die Marquise de Pompadour als Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. residierte. „Ich habe das Gold des Élysée nie geliebt“, sagte die Tochter einer Kassiererin. „Ich hätte ein normales Leben vorgezogen, vielleicht wären wir dann immer noch zusammen.“

Die Affärenberichte trafen sie trotz „Gerüchten“ (Trierweiler) unvorbereitet: „Es gab keine Vorwarnung.“ Dann ging alles ganz schnell. „Es braucht zwei, um sich zu verlieben, aber einer reicht aus, um sich zu trennen.“

Allerdings sieht auch Trierweiler Knackpunkte. Etwa die Zeit „nach dem Tweet“. Eine Kurznachricht der damaligen Première Dame war es, die für erste öffentliche Misstöne zwischen dem Paar sorgte. Im Parlamentswahlkampf 2012 unterstützte die Sozialistin Trierweiler per Twitter einen parteiinternen Gegner von Ségolène Royal - der langjährigen Partnerin und Mutter der vier Kinder von Hollande.

"Rückkehr in die Freiheit"

Die beiden Interviews führte Trierweiler während einer Reise durch Indien für eine Hilfsorganisation. „Indien ist eine Rückkehr in die Freiheit, weg von der politischen Welt und ihren Lügen.“ Auf dem Subkontinent erreichen sie auch Nachrichten ihres Ex-Gefährten Hollande. Der Präsident meldet sich per SMS. „Er sorgt sich um die Organisation der Reise und meine Gesundheit“, sagte Trierweiler.

Trierweiler, die nach ersten Meldungen über die Affäre mehrere Tage stationär in einem Krankenhaus behandelt wurde, gibt sich inzwischen stark: „Es mag komisch erscheinen, aber ich sehe mich selbst nicht in einer Krisenphase. Das ist nicht der erste Bruch in meinem Leben.“ Gleichzeitig räumt sie ein: „Es ist ein gewaltiger Bruch, weil er medienwirksam ist.“

Sich selbst sieht sie nun als „eine freie Frau, zum ersten Mal seit 30 Jahren Single“. Sie möchte so schnell wie möglich wieder ein normales Leben führen. „Ich weiß wer ich bin, ich kann in den Spiegel sehen. Ich bin frei.“ Und Trierweiler scheint sich sicher: „Das Leben hört nicht auf, nur weil ich nicht mehr Première Dame bin.“