Selten hat man eine so anregende Ausstellung gesehen wie „Making Van Gogh“ im Städel in Frankfurt – was nicht nur an den ausgestellten Werken des Publikumslieblings liegt.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Frankfurt - Es hätte alles anders kommen können. Als Johanna Witwe wird, ist sie keine dreißig Jahre. Ihren Mann Theo hat die Syphilis dahingerafft. Den Schwager hat eine Kugel durchbohrt, vermutlich hat er sich selbst erschossen. Nun sitzt die junge Frau da und kümmert sich um das, was die beiden Männer ihr hinterlassen haben: stapelweise Gemälde. Die meisten Bilder stammen von ihrem Schwager. Hätte Johanna van Gogh-Bonger damals nicht beschlossen, der Welt diese Bilder zu zeigen, wüsste heute vielleicht niemand, wer Vincent van Gogh ist – und wäre es auch nicht so schwer, Eintrittskarten für die aktuelle Schau „Making Van Gogh“ im Frankfurter Städel zu bekommen.