Zwei Autos, die an der Panoramastraße in Kemnat geparkt waren, sind zerkratzt worden. Weil in einem Fall ein Hakenkreuz eingeritzt wurde, ermittelt der Staatsschutz.

Ostfildern - An der Panoramastraße in Kemnat sind Fahrzeuge zerkratzt worden. Weil in einem Fall ein Hakenkreuz in den Lack eingeritzt wurde, ist auch der Staatsschutz eingeschaltet.

 

Der Schlag trifft die Frau am frühen Samstag. Als die 55-jährige Kemnaterin am Morgen des 6. März zu ihrem schwarzen Kleinwagen kommt, ist sie schockiert. Auf der linken hinteren Autotür prangt ein großes Hakenkreuz, deutlich eingeritzt in den Lack. Wann genau das passiert ist, ist unklar. Der Skoda hatte an der Panoramastraße gestanden. Zwischen dem Donnerstagnachmittag und eben diesem Samstagmorgen hatte die Frau das Fahrzeug nicht mehr bewegt.

Die Autohalterin hat Anzeige erstattet. Laut der Polizeisprecherin Ramona Noller gibt es noch keine konkreten Hinweise auf den Täter. Die Angelegenheit sei mittlerweile an die Staatsanwaltschaft übergeben worden. Ermittelt werde wegen Sachbeschädigung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Laut der Frau ist auch der Staatsschutz eingeschaltet.

Autotür muss neu lackiert werden

Derweil hat sich ein zweiter Geschädigter gemeldet. Der BMW eines 43-Jährigen wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. März verunstaltet – mit einem in den Lack geritzten Penis. Auch dieser schwarze Wagen hatte an der Panoramastraße gestanden, und auch in diesem Fall hat es die hintere linke Tür erwischt. Der Mann hat versucht, die Kratzer mit einem Lackstift zu übermalen, „das ist mir auch peinlich“, sagt er. Komplett weggegangen sei der Schaden aber nicht, „das ist schon tief“. Ob das Ganze im Zusammenhang mit zwei Sachbeschädigungen steht, die ein Zeuge am Samstagmorgen in der Reyherstraße beobachtet hat, ist unklar. Demnach wurden dort zwischen 8 und 8.30 Uhr eine Bank und ein Blumenkübel umgeworfen.

Beiden Betroffenen bleiben nur Scherereien. Beim Skoda muss die Autotür komplett lackiert werden, um das Nazi-Symbol loszuwerden. Hunderte Euro werde das kosten. Warum gerade ihr Auto verschandelt wurde, das in einer Reihe von Fahrzeugen gestanden hatte, darauf kann die Frau sich keinen Reim machen. „Weder habe ich Ärger mit den Nachbarn noch bin ich politisch aktiv“, sagt sie.

Sie glaubt an zufälligen Vandalismus, vielleicht durch Jugendliche, „die das irgendwie witzig finden und an der Aufregung einen Spaß haben“. Auch der Halter des BMW geht davon aus, dass Jugendliche zugange waren. „Ich vermute, dass es noch mehr Autos waren.“

Zeugen oder weitere Geschädigte werden gebeten, sich beim Polizeiposten Ostfildern oder beim Revier in Filderstadt, unter der Telefonnummer 07 11/ 70 913 zu melden.