Neonröhren, die Rowdys abgerissen haben, verschandeln die Einfahrt an der Hauptstraße zur Schwabengarage in Stuttgart-Vaihingen. Klar ist: Das Aufräumen kostet Geld. Doch wer aufräumt, muss noch geklärt werden.

Vaihingen - Unangenehme Empfindungen haben Autofahrer, die von der Hauptstraße ins Parkhaus der Schwabengalerie fahren. Dort liegen auf dem Mittelstreifen und an den Fahrbahnrändern Neonröhren herum, die Rowdys abgerissen haben. Auch ein Leser unserer Zeitung ärgert sich. Er habe angerufen und darauf hingewiesen, „dass mindestens seit Anfang Dezember des Jahres 2019 auf der Einfahrtrampe von der Hauptstraße her eine defekte Radzierblende liegt. Auch auf inzwischen wohl wenigstens drei abgerissene Leuchtstäbe habe ich hingewiesen. Man sagte mir zu, sich darum zu kümmern“, schreibt er. Leider sei nichts geschehen. Das sei keine gute Visitenkarte für die Schwabengalerie.

 

Die Zuständigkeit ist kompliziert

Mit seinem Unmut rennt der Leser bei der Schwabengalerie offene Türen ein. „Die Kritik ist leider berechtigt, aber wir dürfen dort nichts tun“, sagt der Centermanager Franz Jebavy. Die Einfahrt, vermutet er, gehöre zum Global Training Center (GTS) von Mercedes Benz. Die Wartung der Garage sei an die Firma ISS vergeben worden: „Wir haben dort mehrfach angerufen und auch schriftlich protestiert. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Leuchtstoffröhren so lange auf dem Boden herumliegen.“

Leider sind die Dinge komplizierter, als Franz Jebavy mutmaßt. Emre Yilmaz, der Objektleiter der ISS für das Global Training Center, weist darauf hin, dass seine Firma Dienstleister für die Technik im Gebäude sei, also für Heizung, Wasser, Strom und die Jalousien. „Für die Tiefgarage haben wir keinen Auftrag“, sagt er. Er kläre mit dem GTS ab, wer für die Tiefgarage zuständig sei: „Wenn wir den Auftrag dafür bekommen, dann werden wir tätig.“

Händler haben noch mehr Probleme

Bei einer kurzen Umfrage unter den Händlern in der Schwabengalerie ergibt sich, dass sie von den Problemen in der Tiefgarage wenig mitbekommen haben, weil sie dort selbst nicht parken und sich die Kunden nicht beklagt haben. Diejenigen, die ihre Geschäfte in den oberen Geschossen haben, drückt der Schuh an anderer Stelle. „Wir bringen Mitarbeitern anderer Geschäfte mal Café oder Espresso vorbei. Leider ist seit etwa zwei Wochen die Rolltreppe gesperrt. Wir müssen auf den Aufzug ausweichen, das ist alles sehr umständlich“, klagt ein Mitarbeiter des Eiscafés Canaletto. „An der Rolltreppe ist die Steuerkette kaputt. Dadurch schleift Metall auf Metall. Das gibt ein sehr lautes Geräusch, und die Belästigung ist hoch“, sagt Franz Jebavy Das Centermanagement warte auf ein Angebot des Rolltreppenherstellers. „Es geht um einen mittleren fünfstelligen Betrag. Wenn wir das Angebot haben, wird die Rolltreppe repariert.“, sagt Jebavy. Bis dahin müsse sie aus rechtlichen Gründen gesperrt werden: „Es gibt eine Verordnung über die zulässige Treppenhöhe. Die Stufen auf der Rolltreppe sind zu hoch. Vor allem Senioren könnten stolpern und sich verletzen.“