Am Samstag hat Vanessa Mai ihre „Supersause zu Hause“ im Backnanger Stifshof gefeiert. Mehrere tausend Fans waren gekommen, um das ganze besondere Heimatkonzert mitzuerleben. Sie bekamen Songs vom neuen Album „Schlager“, eine richtige Sommerparty und ganz viel Nähe zu ihrem Idol.

Backnang - Eigentlich will man nur als unbeteiligter Beobachter beim Vanessa-Mai-Konzert dabei sein. Und dann passiert es doch: Die Lippen bewegen sich mit. Sie können nicht anders, weil einfach alle singen. So wie es die Schlagersängerin auf der Bühne im Backnanger Stiftshof eingefordert hat, auch von denen, „die einfach mitgeschleppt wurden“.

 

Zur Verteidigung ließe sich vielleicht noch sagen, dass es sich bei besagtem Lied auch nicht um eine Eigenkomposition der 26-Jährigen handelt, sondern um „Ohne dich schlaf ich heut’ Nacht nicht ein“, das eigentlich einmal die Münchner Freiheit veröffentlicht hat – 1989, da waren weder Vanessa Mai, noch viele ihrer jungen Fans auf der Welt. Kinder sind bei der „Supersause zu Hause“ dabei, genauso wie Teenies, Eltern, Großeltern.

Die Vanessa-Mai-Fans schätzen das familiäre Ambiente

Der Titel des Konzerts hält, was er verspricht. Das liegt nicht nur an den Momenten, bei denen das ganze Publikum lautstark mitsingt. Sondern auch an dem fantastischen Sommerabend und am Ambiente des Stiftshofs. „Das ist ein total familiäres Konzert, so nah ist man der Vanessa sonst nicht. Wir waren letztes Jahr schon beim ersten Konzert hier und wollten wieder dabei sein“, sagt Margarethe Henkelmann, die dafür eine 300-Kilometer-Anreise aus Hessen auf sich genommen hat.

Aus Bonn stammen Bernhard Weiler und seine Tochter Marielle, die schnell richtigstellt: „Ich bin eine Mitgeschleppte.“ Muss sie sich durchleiden? „Nein, es gibt immer wieder Lieder, die würde ich mir sogar herunterladen.“ Ihr Vater war dieses Jahr bereits auf drei Konzerten von Vanessa Mai, die Supersause wollte er sich trotzdem nicht entgehen lassen: „Mir gefällt der kleinere Rahmen“, sagt Weiler.

Alte Songs und aktuelle Hits wie „Wir 2 immer 1“

Da ist er nicht allein, auch die Künstlerin selbst schätzt den kleinen Kreis: „Das hat was Intimes, etwas Vertrautes. Das gefällt mir“, sagt sie, die ihren Fans zum einen Lieder der ersten Stunde wie etwa „Jeans, T-Shirt und Freiheit“ und einige weitere ältere Songs mitgebracht hat, die noch nach Schlager pur klingen. Nicht fehlen dürfen aber auch aktuelle Hits wie „Mein Sommer“, „Wir 2 immer 1“ – eine Mischung aus Schlager und Rap – oder das Stück „Fallschirm“, das mit einem überraschenden Beat unterlegt ist. Alle Lieder stammen von dem neuen Album „Schlager“, das erst am Freitag erschienen ist und mit dem Vanessa Mai zeigen möchte, dass sich der Schlager gewandelt hat.

Angst, dass Vanessa Mai so üblich wird

Margarethe Henkelmann kennt die Sängerin noch aus ihren Anfangszeiten mit der Band Wolkenfrei und sieht die neuen Sachen eher kritisch: „Ich habe ein bisschen Angst, dass sie ihre Basics verliert und dass sie so üblich wird.“ Andere finden ihren neuen Sound dagegen gut: „Es ist doch ganz normal, dass sich junge Künstler weiterentwickeln“, meint Bernhard Weiler. Und für Uwe Weitmann ist das, was Vanessa Mai macht, eh kein Schlager: „Das ist deutsche Popmusik“, sagt der Aalener.

Er ist über den Andrea-Berg-Fanclub zu Vanessa Mai gekommen: „Die beiden kann man nicht vergleichen, aber Vanessa ist auf ihre Art super.“ Und Bianca Stelzle ergänzt: „Mir gefällt ihre Natürlichkeit und die Nähe zu den Fans.“ Wer diese selbst erleben möchte, sollte sich den 29. November und 27. Dezember vormerken – dann gibt Vanessa Mai Konzerte im Hotel Sonnenhof.