Das Ambiente ist zeitgeistig, das Essen gut: Das neue Vegalena im Stuttgarter Westen könnte sich zum beliebten Treff entwickeln, findet unsere Testesserin Anja Wasserbäch.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Der Frauenanteil ist an diesem Sonntagabend sehr hoch. Ohne Reservierung geht nichts. „Another Day in Paradise“ kommt als House-Pop-Version aus den Boxen. „Food for your green Soul“ lautet der Untertitel auf der Karte des neuen Restaurants Vegalena im Stuttgarter Westen. Und hier, so will es das Klischee am Testabend, sind die „grünen Seelen“, die sich über Yogastudios unterhalten. An einem Tisch wird wohl Geburtstag gefeiert, und es gibt ein Buch zum Klimawandel als Präsent.

 

Der Name setzt sich aus Vegan und Alena, dem Vornamen seiner Tochter, zusammen

Wenige Meter weiter betreibt der Inhaber Necati Aydin ein Burgerrestaurant. Mit dem Vegalena, das sich aus Vegan und Alena, dem Vornamen seiner Tochter zusammensetzt, geht er nicht nur mit dem Trend, sondern auch nach seiner eigenen Ernährung, die sich im vergangenen Jahr mehr hin zu pflanzlicher Ernährung verändert hat.

Das Lokal wurde komplett neugestaltet: Geblieben sind allein die schönen Bleiglasfenster und das Fischgrätparkett. Es dominieren Blau- und Minttöne, auf dem Tisch stehen Aloe-Pflanzen. Mobiliar und Beleuchtung sind modern.

Die Auswahl ist nicht groß – ein gutes Zeichen

Erster Eindruck: Die Karte ist übersichtlich, was ja erst mal ein gutes Zeichen ist. Es gibt nur zwei Vorspeisen, sechs Hauptgerichte und einen Nachtisch. Außerdem toll: Es kommen keine Ersatzprodukte zum Einsatz, sondern ausschließlich Gemüse. Wir entscheiden uns für die hausgemachte Limonade in der Geschmacksrichtung Basilikum-Zitrone (4,50 Euro) und für Saftschorle (3,60 Euro). Die Weinauswahl ist mit Grauburgunder, Rosé und einem Cuvée doch noch arg übersichtlich. Vorneweg ordern wir die Olivenmischung (7,90 Euro), die sich als geschmacklich gut und recht pikant erweist. Die dazu servierten Tortilla-Spalten waren leider nicht mehr ganz kross.

Die Zucchinirollen (9,20 Euro) mit einer veganen Cremefüllung muss man auf dem Teller vor lauter schönem Zierrat fast schon suchen: Es ist ein prachtvoller Teller mit allerlei Sprossen, Kräutern, Sesam und gedünstetem Gemüse.

Allein für den warmen Apfelstrudel würde man wiederkommen

Die Vorspeisen waren wirklich sehr flugs da, nur leider gestaltete sich die Wartezeit auf die Hauptgerichte etwas länger. Geschmacklich topp und „schlonzig“, wie es sein sollte, ist das Risotto mit gemischtem Wildpilzragout (15,90 Euro). Der Rotkohl, der in Tempurateig gebacken wird und mit einer Steinchampignonsoße, gedünstetem Gemüse und Basmatireis serviert wird (17,40 Euro), ist wohl so ein Gericht, wie man es sich von einem veganen Restaurant wünscht: schmackhaft, frisch, gesund.

Und allein für den warmen, hausgemachten Apfelstrudel (8,90 Euro) mit Waldfruchtsoße und veganem Vanille-Eis würde man jederzeit wiederkommen.

Service

Vegalena Augustenstraße 88, 70178 Stuttgart, Telefon 07 11 / 50 49 98 26; Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 11.30 bis 14.30 Uhr, und Mittwoch bis Sonntag von 17 bis 22 Uhr; www.vegalena.de

Bewertung

Essen 3 Sterne

Ambiente 4 Sterne

Service 3 Sterne

5 Sterne: erstklassig, 4 Sterne: überdurchschnittlich, 3 Sterne: gut, 2 Sterne: passabel, 1 Stern: enttäuschend