Das sechs Milliarden Euro teure Sperrwerk Mose soll Venedig vor Hochwasser schützen. Diesmal soll das Sperrwerk aktiviert werden – anders als Anfang Dezember, als der berühmte Markusplatz wieder mal unter Wasser stand.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Venedig - Die Behörden in Venedig erwarten wieder einen steigenden Meeresspiegel. Für Montagvormittag (28. Dezember) werde Hochwasser von 130 Zentimetern über dem Normalwert vorhergesagt, schreibt Bürgermeister Luigi Brugnaro auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

 

Die Tore des Flutschutzsystems „Mose“ (Modulo Sperimentale Elettromeccanico) sollen aktiviert werden, teilt das Stadtoberhaupt der Dogenstadt mit.

80 stählerne Barrieren gegen die Fluten

Die Flutschutztore sind an drei Einfahrten zum Hafen der berühmten Lagunenstadt in Italien in einem umstrittenen und milliardenschweren Bauprojekt im Meer errichtet worden.

Knapp 80 gelbe Barrieren können bei steigendem Meeresspiegel ausgefahren werden und die Fluten zurückhalten. Andernfalls stünden etwa die Altstadt Venedigs und der Touristen-Hotspot Markusplatz unter Wasser.

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Markusdom steht trotz „Mose“ unter Wasser

„Mose“ ist seit wenigen Monaten im Einsatz. Anfang des Monats hatten Sturmfluten Venedig jedoch wieder einmal unter Wasser gesetzt.

Damals war das Sturmflutsperrwerk nicht aktiviert worden, weil sich die Vorhersage für den Meeresspiegel kurzfristig geändert hatte und nach Angaben der Behörden nicht mehr genug Zeit war, um „Mose“ hochzufahren. Es brauche etwa 48 Stunden Vorlauf, um das Flutschutz-System anzuschalten.