Die Coronakrise hat sich auch beim Ventilatorenhersteller ebm-papst bemerkbar gemacht und lässt den Umsatz des Unternehmens schrumpfen.

Mulfingen - Der Ventilatorenhersteller ebm-papst steckt so viel Geld wie noch nie in den Ausbau seiner Geschäfte und plant mit einer raschen Rückkehr auf den Wachstumskurs der Vor-Corona-Jahre. Zugleich plagen Materialknappheit und gestiegene Rohstoffpreise das Unternehmen aus Mulfingen, das sich schwertut, die enorm angezogene Nachfrage zu bedienen. Man lebe momentan von der Hand in den Mund, sagte der künftige Vorsitzende der Geschäftsführung, Thomas Wagner, am Mittwoch. Er übernimmt das Ruder im Juli von Stefan Brandl, der seit 2017 an der Spitze der Unternehmensgruppe stand.

 

ebm-papst produziert mit weltweit gut 15 000 Mitarbeitern Ventilatoren und Motoren für Klima- und Lüftungsanlagen, aber zum Beispiel auch für die Hausgeräte- oder die Autoindustrie.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzrückgang von 2,5 Prozent

Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das im April 2020 nahezu gleichzeitig mit der Corona-Krise begann und im März 2021 endete, verbuchte die Gruppe einen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro. Gemessen daran, dass der Umsatz anfangs um fast 30 Prozent abgestürzt war, müsse man damit zufrieden sein, betonte Wagner. Seit dem Herbst hätten die Geschäfte wieder spürbar angezogen.

Angaben zum Gewinn macht ebm-papst generell nicht. Das Ergebnis liegt laut Finanzchef Hans Peter Fuchs aber trotz aller Corona-Folgen sogar über dem des Vorjahres. Fuchs sprach von einer „erzwungenen Fixkostendiät“, die stark dazu beigetragen habe.

„Wir wollen aber nicht nur im nächsten Jahr wachsen“

Mit geplanten 2,18 Milliarden Euro Umsatz wollen Wagner und Fuchs nun im laufenden Geschäftsjahr in etwa auf Vorkrisenniveau zurückkommen. „Wir wollen aber nicht nur im nächsten Jahr wachsen, wir wollen auch in den Folgejahren wachsen“, betonte Wagner. Bis 2026 sollen es 2,6 Milliarden Euro sein. Der Plan ist Teil der Strategie „Move26“, die vor allem eine stärkere Fokussierung auf die Kerngeschäfte vorsieht.

Um die notwendigen Kapazitäten zu schaffen, investiert ebm-papst allein in diesem Geschäftsjahr knapp 183 Millionen Euro, so viel wie noch nie. Das Geld fließt unter anderem in ein neues Werk in Johnson City im US-Bundesstaat Tennessee und in den Ausbau des Werks im chinesischen Xian. Investiert wird zudem in den Hauptsitz in Mulfingen.