Besonders beeindruckt zeigte sich das Publikum im Rotebühlzentrum von der sehr persönlichen Geschichte der Autorin, die sie mit ihrem Vater im Jahr 2008 erlebte, als sie gemeinsam seinem alten Familienhaus im heutigen Polen einen Besuch abstatteten: Viele Kindheitserinnerungen habe er damals mit ihr geteilt, die schönen Geschichten, aber auch die bitteren der letzten Kriegstage.

 

„Die Geschichte hat uns etwas gelehrt“, schlug sie den Bogen zur aktuellen Flüchtlingsdiskussion, „es befinden sich 50 Millionen Menschen auf der Flucht, sie erfahren große Hilfsbereitschaft.“ In der Diskussionsrunde berichtete ein Gros der Teilnehmer von ihren Erfahrungen mit Vertriebenen, die sie in den späten 1940er Jahren gesammelt hatten. So erzählte eine Dame, dass ihr ein Besuch bei einer polnischen Friseurin verboten worden sei. Eine norddeutsche Teilnehmerin sagte zum Veranstaltungsende: „Wir haben heute das Glück, unsere Sehnsucht zur Heimat genießen zu können, denn wir können uns in den Zug setzen und immer wieder zurück.“