Die Corona-Inzidenzzahlen in Baden-Württemberg sinken – und der Ruf nach Lockerungen im Hotel- und Gastrogewerbe wird lauter. Der Branchenverband Dehoga allerdings mahnt nun zur Vorsicht und fordert gleiche Regeln für alle.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Stuttgart - Fritz Engelhardt, der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Baden-Württemberg, lehnt eine schrittweise Öffnung der Betriebe im Gastgewerbe ab. „Wenn man die Corona-Regeln ändert, sollten wirklich alle Hotels geöffnet werden – und in den Hotels sollten dann auch alle Bereiche, also auch Wellness-Oasen, zugänglich sein“, sagt er gegenüber der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. „Wir befürworten da ganz eindeutig eine bundesweit einheitliche Lösung.“

 

Das gelte auch für die Gastronomie. Eine Unterscheidung zwischen gehobener Speisegastronomie und Eckkneipe dürfe es nicht geben. Engelhardt plädiert dafür, lieber noch ein oder zwei Wochen länger mit Lockerungen zu warten – um dann guten Gewissens einen Neustart wagen zu können. „Einen dritten Shutdown müssen wir mit allen Mitteln verhindern“, sagt er. Hotels und Gastronomen hätten im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln umsetzen können. Gerade die Gastronomie habe „unheimliche Summen“ investiert, um die Corona-Vorgaben umzusetzen.

 

„Bei uns scharren alle mit den Hufen. Alle sind auf dem Sprung – und alle sind gut vorbereitet“, sagt Engelhardt. Das heiße aber nicht, dass die Dehoga-Mitglieder eine sofortige Öffnung der Betriebe fordern würden: „Wir sind der festen Überzeugung, dass es dieses Mal anders laufen muss als beim ersten Shutdown.“ Diese Einschätzung sei bei einer Videokonferenz mit allen Kreisstellen des Verbands abgestimmt worden.