Das Land sieht nach dem Weggang der Regionaldirektorin keinen Anlass, die Struktur des Regionalverbandes zu verändern – nicht nur zum Bedauern des Regionalpräsidenten Thomas Bopp.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Alles deutet darauf hin, dass die bisherige Regionaldirektorin Jeannette Wopperer ihre Versetzung in den Ruhestand krankheitshalber akzeptiert – die Einspruchsfrist läuft noch wenige Tage, bisher hat sie sich nicht beim Verband Region Stuttgart (VRS) gemeldet.

 

Überraschenderweise sind auch die Debatten über die künftige Struktur des VRS erlahmt, zumindest in der Öffentlichkeit. Vor allem die SPD-Fraktion hatte sich dafür stark gemacht, dass die Stelle des Regionaldirektors (er führt die Verwaltung) und des Regionalpräsidenten (er hat die politische Führung inne) zusammengelegt werden. So könne man kompetentere Bewerber erhalten, argumentiert die SPD, und so könne der neue starke Mann oder die neue starke Frau auf Augenhöhe mit Bürgermeistern und Landräten reden, die diese doppelte Legitimität besäßen. Vor allem Claus Schmiedel, der für die SPD in Region und Landtag sitzt, führt viele Gespräche.Das Staatsministerium hat diesen Bemühungen nun aber einen Dämpfer erteilt. Der Regionaldirektor trage weder beim Personal noch bei den Aufgaben so viel Verantwortung wie ein Landrat, teilte Arne Braun, Sprecher im Staatsministerium, auf StZ-Anfrage mit. Die bisherige Struktur und auch die Bezahlung mit B 5 sei also angemessen: „Von unserer Seite wird es keine Bestrebungen geben, etwas zu ändern.“ Nur der Landtag wäre aber in der Lage, das Gesetz zu ändern. Die Besoldung mit B 5 entspricht 7928 Euro brutto im Monat.

Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) bedauert die Haltung des Landes. Der Regionaldirektor erhalte nämlich nicht wie ein Bürgermeister (wegen des erhöhten persönlichen Aufwands) eine steuerfreie Aufwandsentschädigung in Höhe von 13,5 Prozent des Grundgehaltes: „De facto ist es deshalb so, dass ein Bürgermeister mit B 4 deutlich mehr verdient als der Regionaldirektor mit B 5“, so Thomas Bopp. Die Attraktivität des Amtes für erfahrene Kommunalpolitiker sei deshalb nicht so hoch.