Dank eines weiteren Traumtors von Josip Pranjic gewinnt Calcio gegen den Tabellenletzten noch mit 2:1.

Echterdingen - Dass Josip Pranjic Freistöße schießen kann, dürfte mittlerweile bekannt sein. Der Freitagabend hat den erneuten Beweis gebracht. Da legte sich der Innenverteidiger des Fußball-Verbandsligisten Calcio Leinfelden-Echterdingen abermals den Ball zurecht – und versenkte ihn lehrbuchmäßig im Winkel. Ein Traumtor genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn 82 Spielminuten lang hatten die Gastgeber sich gegen den tapfer kämpfenden Aufsteiger TSV Heimerdingen mit nur mäßigem Erfolg abgemüht. Dank Pranjic reichte es noch zu einem 2:1-Heimsieg, dem zweiten Dreier in Serie, ehe es für die Echterdinger nun schon an diesem Dienstag weiter geht.

 

Der Spielfilm

Calcio war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Mehr Ballbesitz, ein gutes Zweikampfverhalten und Ruhe im Aufbauspiel zeichneten den Auftritt der Echterdinger aus. Trotzdem dauerte es bis zur 39. Minute, ehe sich dies auch im Ergebnis ausdrückte. Nach einem weiten Einwurf von Lukas Ryl landete die Kugel bei Valentino Stepcic, der kühl traf. Kurz nach der Pause entschärfte dann der Calcio-Keeper Henning Bortel mit einer Glanzparade einen Kopfball des Gästekapitäns Tim Schlichting. Der Ausgleich war damit allerdings nur aufgeschoben. Bei seinem nächsten Versuch jubelte Schlichting. Erneut per Kopf, diesmal nach einer Freistoßflanke, ließ er Bortel keine Abwehrchance (70.). So sah alles nach einer Punkteteilung aus – bis Pranjic kam.

Das Trauma

Wieder ein Aufsteiger, wieder taten die Calcio-Kicker sich schwer. Gegen die Liganeulinge aus Berg und Pfullingen hatte es zuvor ja schon Niederlagen gesetzt (1:2/1:3). „Heimerdingen hat nicht schlecht gespielt. Wir haben nach dem 1:0 den Sack einfach nicht zu gemacht“, sagt der Sportdirektor Angelo Vaccaro zum knappen Spielausgang gegen den punktlosen Tabellenletzten.

Das Plus

Der Fokus des Trainers Francesco Di Frisco lag in den vergangenen Wochen auf der Stabilisierung der Defensive. Die Fünferkette, mit der die Echterdinger zuletzt den Spitzenanwärtern aus Backnang und Rutesheim Zähler abgetrotzt hatten, erfüllte über weite Strecken auch gegen Heimerdingen ihr Soll. Mit frühem Pressing ließ die Mannschaft ihrem Gegner zudem im Aufbau kaum Luft zum Atmen. Lediglich in den letzten Minuten, als die Gäste alles nach vorne warfen, schlichen sich Unaufmerksamkeiten ein. „Es war wichtig, zu gewinnen und die Punkte zu holen“, sagt Vaccaro zum pragmatischen Ansatz. Alles andere Nebensache.

Das Aber

Bei allem Lob für die gute Defensivleistung gilt es aber aufzupassen, dass die Echterdinger nicht stattdessen plötzlich das Toreschießen verlernen – und das trotz der enormen Qualität des Kaders im Offensivbereich. In den vergangenen drei Spielen traf Calcio ausschließlich nach Standards. Aus dem Spiel heraus gelang aktuell wenig. Erst Ugur Capar brachte nach seiner Einwechslung Spritzigkeit und Bewegung ins Angriffsspiel.

Ob es schon am Dienstag auch in diesem Bereich aufwärts geht? Dann steht für Calcio bereits die nächste Aufgabe an, um 19 Uhr beim Landesligisten SV Zimmern. Es ist die Drittrundenpartie im Verbandspokalwettbewerb. Calcio Leinfelden-Echterdingen: Bortel – Nkansah, Ryl, Pranjic, Zweigle, Bahm (86. Karastergios) – Bäuerle, Ismaili – Zivic (62. Häcker), Stepcic (82. Gümüssü), Quartuccio (59. Capar). TSV Heimerdingen: Emmrich – Schäffler, Schlichting, Bitzer, Geppert, Pellegrino – Dos Santos Coelho, Widmaier (63. Riffert), Öztürk (69. Grau), Roberto Ancona – Michele Ancona.