Lehrer dürfen WhatsApp nicht für die Kommunikation mit ihren Schülern nutzen. Weil auch geschützte Schulserver nicht die Regel sind, bleibt den Lehrern nur eine Alternative, um ihre Schüler schnell zu informieren, meint unsere Redakteurin Barbara Czimmer.

Stuttgart - Nie war es einfacher für Lehrer, die ganze Klasse zu erinnern, zu informieren, auf Kurs zu halten: Eine kurze Nachricht – und schon wissen alle zum gleichen Zeitpunkt, was geht. WhatsApp macht’s möglich. Erlaubt ist ein solcher Chat freilich nicht.

 

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Das Kultusministerium Baden-Württemberg hat bereits 2013 ein eindeutiges Verbot für die Nutzung von WhatsApp und Facebook erlassen, aus nachvollziehbaren datenschutzrechtlichen Gründen. Das macht es Lehrern schwerer, gerade auf dem Feld der digitalen Medien auf Augenhöhe mit ihren Schülern zu bleiben; schließlich ist WhatsApp bei Jugendlichen heute die angesagteste Form der Kommunikation. Es wäre daher wünschenswert, diesen Teil der Medienbildung ohne große Umstände in den Schuldalltag einbauen zu dürfen – allerdings nicht um jeden Preis.

Das Land hinkt der elektronischen Entwicklung hinterher

Verständlicherweise achten Eltern mehr und mehr darauf, dass Bilder und Daten ihres Kindes nicht missbraucht werden. Das aber kann kein Lehrer garantieren, der sich in einer digital schnatternden, Bilder teilenden Schülergruppe tummelt.

Obwohl die digitale Bildungsoffensive ausgerufen wurde, hinkt das Land den modernen Entwicklungen hinterher. Selbst mit Passwort geschützte Schulserver, nutzbar für Schüler wie Lehrer, sind in technisch und personell unterversorgten Bildungseinrichtungen nicht die Regel.

So bleibt leider nur die elektronische Post der ersten Stunde: E-Mail an alle.