Der Landessportverband Baden-Württemberg ermittelt gegen Trainer wegen des Verdachts auf sexualisierte Gewalt im Sport. Wo sich die Vorfälle ereignet haben sollen, ist vorerst unklar – der Olympiastützpunkt Stuttgart scheint es nicht zu sein.

Stuttgart - Die dunkelsten Seiten des Sports treten am Sonntagmittag ans Licht der Öffentlichkeit. „Verdachtsfall von sexualisierter Gewalt“, so ist die Mitteilung überschrieben, die der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) um 12.50 Uhr verschickt. Es droht ein Skandal von bislang schwer abschätzbarem Ausmaß.

 

Nach Angaben des LSVBW, Dachverband des organisierten Sports im Land und Träger der baden-württembergischen Olympiastützpunkte (OSP), liege gegen einen fest angestellten Trainer der Verdacht vor, sexualisierte Gewalt gegenüber Sportlerinnen angewandt zu haben. Und nicht nur das: Betroffen seien auch „weitere Personen aus dem Leistungssport, die nicht beim LSVBW angestellt sind“. Man habe bereits „pflichtgemäß die notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet, um den Vorfall umgehend aufzuklären“.

Die betroffene Sportart bleibt vorerst offen

Wie es heißt, seien die Verdachtsfälle recht neu, doch habe man keine Zeit verstreichen lassen wollen, an die Öffentlichkeit zu gehen. In welcher Sportart und an welchem Ort sich die Vorfälle ereignet haben sollen, bleibt zunächst offen. „Zum Schutz aller Betroffenen“, so teilt der LSVBW mit, werde man vorläufig keine weiteren Angaben machen.

Der Leiter des OSP Stuttgart, Tim Lamsfuß, schließt bereits aus, dass seine Einrichtung betroffen sei: „Das hätte ich mitbekommen.“ In Stuttgart haben unter anderem Gerätturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Leichtathletik ihre Bundesstützpunkte. Weitere Olympiastützpunkte im Land gibt es in Freiburg und Heidelberg/Mannheim.

Die LSVBW-Präsidentin verspricht zügige Aufklärung

„Für uns ist klar, dass wir direkt reagieren müssen, wenn ein derartiger Vorwurf an uns herangetragen wird. Es ist jetzt wichtig, die Vorwürfe genau zu beleuchten, die rechtlichen Grundlagen zu klären und zu reagieren“, sagte die LSVBW-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis: „Der organisierte Sport im Land hat sich in seiner Erklärung zur Kindeswohlgefährdung, sexualisierten Gewalt und Missbrauch dazu verpflichtet, Menschen einen sicheren und positiven Schutz-, Lern- und Förderraum zu bieten. Dieses Versprechen werden wir einhalten.“