Im Fall des festgenommenen Verdächtigen im Mordfall Bögerl prüfen die Ermittler das weitere Vorgehen. Soll er auf freien Fuß gesetzt oder dem Haftrichter vorgeführt werden? Immerhin hatte er mit dem Mord geprahlt.

Ellwangen - Im Fall der vor fast sieben Jahren ermordeten Maria Bögerl prüfen die Ermittler, ob ein überraschend festgenommener Tatverdächtiger dem Haftrichter vorgeführt oder freigelassen wird. Das erklärte der zuständige Staatsanwalt Armin Burger am Donnerstag in Ellwangen.

 

Zuvor habe ein DNA-Probe des Verdächtigen „keine Übereinstimmung“ mit seinerzeit gesicherten Erbsubstanzspuren ergeben. Allerdings könne man auch nicht einfach darüber hinwegsehen, dass sich der Mann selbst der Mordtat gerühmt habe, erklärte Burger.

Die Ermittler müssten bei einer Entscheidung über das weitere Vorgehen auch die Angaben des Mannes bei seiner mehrstündigen Vernehmung berücksichtigen. Einzelheiten dazu nannte Burger nicht.

Der 47-jährige Verdächtige soll im Juli 2016 in betrunkenem Zustand vor zwei Männern in Hagen erklärt haben, er habe Maria Bögerl erstochen. Die Zeugen hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeichnet und die Polizei alarmiert.

Der Verdächtige konnte erst identifiziert werden, nachdem die Staatsanwaltschaft sich zu einem öffentlichen Aufruf an die Bevölkerung mit der Bitte um Hinweise entschloss - darunter am Mittwochabend in der der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Kurz danach wurde der Mann in seiner Wohnung in Königsbronn festgenommen. Königsbronn liegt etwa zehn Kilometer von Heidenheim entfernt, wo die Bankiers-Familie Bögerl wohnte.