In Leinzell stehlen vier Heranwachsende zwei Fahrschulautos und bauen einen Unfall. Ein 12-Jähriger wird schwer verletzt – die Jugendlichen lassen ihn zurück und fliehen mit einem erneut gestohlenen Auto.

Leinzell - Mehrere minderjährige Jugendliche haben in der Nacht auf Mittwoch in Leinzell (Ostalbkreis) zwei Fahrschulautos geklaut und bei der anschließenden Spritztour einen Unfall gebaut. Wie die Polizei berichtet, brachen die vier Heranwachsenden im Alter von 12, 14 und 15 Jahren offenbar in die Fahrschule ein und stahlen die Autoschlüssel. Anschließend fuhren ein 14- und ein 15-Jähriger mit einem Mercedes sowie einem VW Tiguan mehrere Kilometer in Richtung Aalen.

 

12-Jährigen verletzt zurückgelassen

Zwischen Lauterburg und Essingen kamen beide Wagen von der Straße ab. Der Tiguan prallte frontal mit einem Baum zusammen, der Mercedes landete in der Böschung. Der 12 Jahre alte Beifahrer im Tiguan wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Da er aufgrund der Verletzung nicht mehr laufen konnte, ließen ihn die anderen Jugendlichen circa 500 Meter von der Unfallstelle zurück, nachdem sie die Autos unverletzt verlassen hatten. Der 12-Jährige wählte den Notruf, gab an orientierungslos auf der Straße zu liegen und wurde von einer Polizeistreife aufgesammelt.

Der Rest der Gruppe lief zu Fuß nach Essingen und klaute dort einen abgestellten Renault Kangoo. Als eine Streife den Wagen in der Nähe von Leinzell kontrollieren wollte, drückte der 15-Jährige auf das Gaspedal und ergriff die Flucht. Bei der anschließend Verfolgungsjagd über Heuchlingen, Forst, Mögglingen und schließlich wieder Essingen setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein.

Als Geisterfahrer unterwegs gewesen

Die Flucht dauerte über Bartholomä und Steinheim (Kreis Heidenheim) an, bis Polizeibeamte den Wagen in der Nähe von Böhmenkirch stoppen konnte. Der 15 Jahre alte Fahrer, ein 14-jähriger Junge und ein 14-jähriges Mädchen versuchten noch in ein Maisfeld zu flüchten, wurden aber festgenommen. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf mindestens 75.000 Euro. Zudem wurden bei der Verfolgungsfahrt auch zwei Polizeifahrzeuge leicht beschädigt.

Während der Flucht fuhren die Jugendlichen überwiegend auf der Gegenfahrbahn, missachteten rote Ampeln und waren deutlich zu schnell unterwegs. Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer, die durch die Jugendlichen gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 07171/3580 zu melden.