Den Betriebsräten der Autohersteller werden regelmäßig exorbitant hohe Gehälter unterstellt. Michael Brecht aber, der Gesamtbetriebsratschef von Daimler, verdient so viel wie ein Abteilungsleiter bei dem Autokonzern.

Chefredaktion: Anne Guhlich (agu)

Stuttgart - Michael Brecht, der Gesamtbetriebsratschef des Stuttgarter Autobauers Daimler, verdient nach Recherchen unserer Zeitung zwischen 150 000 und 200 000 Euro im Jahr und damit deutlich weniger als etwa manche Betriebsräte im Volkswagen-Konzern. „Michael Brecht ist entgeltseitig als Abteilungsleiter eingestuft“, bestätigte Brechts Sprecherin unserer Zeitung. „Die Vergütung der ersten drei Führungsebenen ist im Daimler Konzern weltweit nach vergleichbaren Grundsätzen geregelt. Die variable Vergütung entspricht 25 Prozent des Grundgehalts. Insgesamt belief sich sein Gesamtgehalt in 2018 auf deutlich unter 200 000 Euro.“ Michael Brecht ist der erste Betriebsratschef von Daimler, der Details zu seinem Gehalt transparent macht. „Die Bestimmung der Vergütung von Michael Brecht folgt derselben Systematik wie bei allen anderen Betriebsräten“, sagt seine Sprecherin. „Demnach wird seine Vergütung von der beruflichen Entwicklung seiner Vergleichsgruppe abgeleitet.“ In der Vergleichsgruppe werden Kolleginnen und Kollegen betrachtet, die in ihrer Tätigkeit, Ausbildung, Qualifikation usw. mit dem jeweiligen Betriebsrat vergleichbar sind.

 

Die Vergütung von Betriebsräten sorgt immer wieder für Diskussionen und teilweise sogar für rechtliche Ermittlungen. Derzeit steht das Gehalt von Ex-Porschebetriebsratschef Uwe Hück im Visier der Justiz, der angeblich bis zu 500 000 Euro im Jahr verdient haben soll.