Am Dienstag starten die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Im Kreis Esslingen sind Tausende Arbeitnehmer betroffen.

Wenn am Dienstag in Potsdam die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst beginnen, hoffen auch Tausende Beschäftigte im Landkreis Esslingen auf höhere Gehälter. Allein für die Kommunen arbeiten mehr als 8000 Personen, hinzu kommen die Arbeitnehmer der Sparkassen, der Kliniken, Stadtwerke und Verkehrsbetriebe. Auch die Zweigstellen der Bundesagentur für Arbeit sowie die Jobcenter sind betroffen.

 

Die Gewerkschaft Verdi fordert 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr Geld pro Monat für die Tarifbeschäftigten des Bundes und der Kommunen über zwölf Monate hinweg. Studierende, Auszubildende und Praktikanten sollen einen Aufschlag von monatlich 200 Euro bekommen. Das machten Verdi-Vertreter des Bezirks Neckar-Fils-Alb bei einer Pressekonferenz im Esslinger Gewerkschaftshaus deutlich. Wichtig sei die Gehaltsanpassung vor allem für Beschäftigte der niedrigen Entgeltstufen. Sie litten besonders stark unter der Inflation und den gestiegenen Preisen, erklärte der Verdi-Bezirksgeschäftsführer Benjamin Stein.

Es herrscht große Einigkeit

Es ist die höchste Forderung der Gewerkschaft seit Jahrzehnten. Sie sei aber auch dringend nötig, betonten Vertreter aus dem öffentlichen Dienst bei der Konferenz. Auch um Nachwuchs zu gewinnen, müsste sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Die schwierige Haushaltslage der Kommunen lässt die Gewerkschaft nicht als Gegenargument gelten. „Wir hatten schon mehrere Wummse der Bundesregierung in den vergangenen Monaten“, sagte Stein. Nun soll an diejenigen gedacht werden, die die Gesellschaft am Leben halten. „Mit Applaus und Anerkennung lässt sich im Einzelhandel nicht einkaufen“, meinte Stein.

Auch die Beschäftigten im Kreis Esslingen seien bereit, den Arbeitskampf aufzunehmen, sollte es nicht zu einer zufriedenstellenden Einigung kommen. „Wir sind fest entschlossen, der Bevölkerung zu zeigen, was passiert, wenn wir nicht da sind“, erklärte Stein. Noch nie seien so viele Beschäftigte bei einer Verhandlung so einig gewesen.