Nach dem Aus für die Boulderhalle im denkmalgeschützten Metropol-Gebäude rückt eine kulturelle Lösung näher. Kinobetreiber Heinz Lochmann bestätigt unserer Zeitung, dass die Verhandlungen mit der Union Investment kurz vor dem Abschluss sind.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Anderthalb Jahre lang ist nichts in den leer geräumten Räumen des Metropols geschehen. Nicht allein an der Pandemie lag dies. Die Union Investment als Eigentümerin wollte das historische Gebäude als Boulderhalle nutzen – ein Plan, der in Stuttgart auf wenig Gegenliebe stieß. Als Mieterin war die Element Boulders GmbH vorgesehen. Es gab Demonstrationen und Petitionen für die kulturelle Nutzung dieses zentralen und bedeutsamen Ortes in der City. Nach der langen Hängepartie scheint es nun sehr schnell zu gehen. Kaum haben die Oberen Denkmalschützer den Boulderplänen eine Absage erteilt und das Baurechtsamt der Stadt angekündigt, sie werde den Bauantrag zum Klettern nicht genehmigen, verhandelt die Union Investment intensiv mit Heinz Lochmann, dem Chef der Traumpalast-Kette mit Sitz in Rudersberg. OB Frank Nopper (CDU) hatte ihn ermuntert, sich mit einem kulturellen Konzept als Alternative zu bewerben.

 

Vor-Ort-Termin von Union Investment und Lochmann im Metropol

Wie unsere Zeitung erfahren hat, haben sich Vertreter der Fondsgesellschaft mit Lochmann am Dienstag im Metropol getroffen. Beide Seiten sind sich wohl sehr nahe gekommen. Lochmann spricht von „vielversprechenden Verhandlungen“. Die Union Investment werde bis Ende der Woche oder Anfang kommender Woche den Vertrag aufsetzen, den der Traumpalast-Chef unterschreiben will, sofern man sich auf einen Mietpreis einigt.

Da das gesamte Gebäude von den letzten Mietern, den Innenstadtkinos, ausgeräumt worden ist, nicht ein Sessel zurückgeblieben ist, muss der neue Mieter viel investieren. Lochmann erläuterte den Vermietern sein Konzept, das mehr vorsieht als ein Kino. Unter anderem denkt er an eine gastronomische Einrichtung im oberen Stockwerk. Nachdem unsere Zeitung über seinen Wunsch, Mieter zu werden, berichtet hatte, gab es, wie Lochmann sagt, „sehr viel positive Resonanz“, unter anderem vom Einzelhandel an der Bolzstraße. „Das Interesse von allen ist groß, dass an dieser zentralen Stelle etwas Gutes hinkommt“, sagt Lochmann.