Manchen graut es vor einer Silvesternacht ganz ohne Feuerwerk. Doch in Zeiten von Corona ist vieles anders als in normalen Jahren. Der Luftqualität kommt das Böller-Verbot allerdings zugute.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Berlin - Das bundesweite Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk wird Experten zufolge für bessere Luft sorgen. „Es ist natürlich mit einer erheblichen Reduktion der Feinstaubbelastung am Neujahrstag zu rechnen, da fast kein Feuerwerk abgebrannt werden wird“, sagte der Sprecher des Umweltbundesamtes (UBA), Felix Poetschke. Wie stark die Belastung zurückgehen werde, lasse sich nicht vorhersagen.

 

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Auch die Grüne Liga in Berlin geht davon aus, dass die Luftqualität durch das von der Bundesregierung beschlossene Verkaufsverbot für Pyrotechnik „nachhaltig verbessert“ wird. „Für 2021 wünschen wir uns ein langfristiges Böller-Verbot“, erklärte Landesgeschäftsführerin Sandra Kolberg.

Die Bundesregierung hatte sich Mitte Dezember auf ein Verkaufsverbot für Böller und Raketen vor Silvester verständigt. Am vergangenen Dienstag war die entsprechende Verordnung in Kraft getreten.

Böllern in Corona-Zeiten

Die Deutsche Umwelthilfe fordert seit langem ein Verbot von privaten Silvesterfeuerwerken. „Luftbelastung ist Ursache für eine Vielzahl von Krankheiten, insbesondere von Atemwegserkrankungen.

Dies wirkt sich in Zeiten von Corona besonders negativ aus, denn auch das Virus greift die Atemwege an“, heißt es vom Verein.

Private Feuerwerke zur Silvesternacht verursachten Tonnen an unnötigem Abfall, verschmutzten die Luft und seien für Tiere ein Albtraum. Das diesjährige Verkaufsverbot von Pyrotechnik sei eine Chance für neue Silvesterbräuche.

Laut Umweltbundesamt werden jährlich rund 2050 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern frei gesetzt, etwa 75 Prozent davon in der Silvesternacht. Diese Menge entspricht in etwa einem Prozent der gesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland.

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