Gemeinderatsfraktionen von CDU und Freie Wähler lehnen den Antrag des öko-sozialen Lagers zur Rosensteinbrücke ab.

Die Rosensteinbrücke in Bad Cannstatt ist marode und muss ersetzt werden. Derzeit ist die Neckarquerung nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Wenn es nach dem öko-sozialen Lager im Gemeinderat geht, soll auch der Neubau künftig für Auto- und Lastwagenfahrer gesperrt bleiben. Das Ziel der Maßnahme sei, die Aufenthaltsqualität am Neckarufer und in den angrenzenden Stadtteilen zu steigern.

 

Mehr Schadstoffausstoß durch Umwege?

Die Christdemokraten und die Freien Wähler lehnen den Vorschlag von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Die FrAKTION und PULS ab. Die Brücke sei für Pendler, Gewerbetreibende, Handwerker und den Cannstatter Einzelhandel eine wichtige Verbindung. Seit der Schließung müssten erhebliche Umwege in Kauf genommen werden. Die längeren Fahrtwege seien auch aus Perspektive der Umwelt nicht zielführend, vermehrter CO2-Ausstoß die Folge, so die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Beate Bulle-Schmid, die in Bad Cannstatt lebt. „Wir bitten die Antragsteller darum, von dieser Idee Abstand zu nehmen und sich mit den Anliegen der Bewohner des Stadtbezirks und des Einzelhandels auseinanderzusetzen. Eine neue Rosensteinbrücke soll als Chance für die Stadtgestaltung genutzt werden, um die Attraktivität am Neckar für alle zu verbessern. Jedoch darf es keine einseitige Lösung sein – die grundsätzlich gegen den Individualverkehr geht.“

Kopfschütteln bei den Freien Wählern

Dass die neu gebaute Rosensteinbrücke dem Umweltverbund aus Stadtbahn-, Bus-, Rad- und Fußverkehr vorbehalten sein soll, löst bei Rose von Stein, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Kopfschütteln aus. Mit Erstaunen nimmt sie zur Kenntnis, dass die Antragsteller den durch die Inbetriebnahme des Rosensteintunnels deutlich reduzierten Verkehr, der normalerweise über die Rosensteinbrücke fließen würde, in beiden Richtungen dauerhaft über die stark belastete König-Karls-Brücke und den überlasteten Wilhelmsplatz schicken wollen. „Damit erweisen die Antragsteller dem Stadtbezirk Bad Cannstatt wahrlich einen Bärendienst“, so Rose von Stein. Aus Sicht der Freien Wähler braucht es eine für den Autoverkehr offene Rosensteinbrücke auch deshalb, um Reserven im Verkehrsnetz sicherzustellen. „Nur durch ein Verkehrsnetz, das Ausweichmöglichkeiten bereithält, können Ausfälle wie jetzt bei der Rosensteinbrücke verkraftet und Verkehrsströme vorübergehend umgeleitet werden.“