Wer von Norden mit dem Auto in die Stadt fährt, muss umdenken.

Leonberg - Die Anwohner der Feuerbacher Straße, der Grabenstraße, der Seestraße und der Eltinger Straße wird es freuen, Autofahrer hingegen müssen sich umstellen: Die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes haben im nördlichen Bereich der Leonberger Innenstadtdurchfahrt Schilder mit „Tempo 30“ sowie dem Zusatz „Lärmschutz“ aufgestellt. Und mit diesen neuen Schildern tritt die Regelung auch automatisch in Kraft.

 

Wenn nicht über die Schiene der Verkehrsbelastung – hier sind in 24 Stunden weit mehr als 20 000 Autos unterwegs – hat die Stadtverwaltung nun auf eine andere Möglichkeit zurückgegriffen, um die Belastungen durch Blechlawinen einzudämmen. In der Straßenverkehrsordnung heißt es nämlich: „Behörden können die Benutzung bestimmter Straßen oder Strecken aus Gründen der Sicherheit oder Ordnung des Verkehrs beschränken oder verbieten und den Verkehr umleiten. Das gleiche Recht haben sie zum Schutz der Wohnbevölkerung vor Lärm und Abgasen.“

Ermessensspielraum genutzt

„Von diesem Recht machen wir nun als Kommune Gebrauch“, sagt der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid (CDU), der die Anordnung letztlich unterschrieben hat. „Diese schwerwiegende Entscheidung zu treffen, hat sich die Verwaltung nicht leicht gemacht“, sagt der Ordnungsbürgermeister. Der Gesetzgeber sieht hier nicht umsonst Ermessensspielraum vor.

„Mit dem Lärmaktionsplan wurden gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Bevölkerung viele Belange abgewogen“, sagt Vonderheid im Rückblick. Auf dieser Grundlage sei nun die Entscheidung getroffen worden. „Letztendlich dient es der Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheit der Anwohner“, meint der Erste Bürgermeister und appelliert an das Verständnis der Autofahrer.

Tempo 30 bereits im Lärmaktionsplan beschlossen

Die Grundlage der Abwägungen seien die zahlreichen und sehr deutlichen Lautstärke-Überschreitungen der 60 Dezibel in den betreffenden Abschnitten. „Es handelt sich um Maßnahmen, die im Lärmaktionsplan vom Gemeinderat beschlossen wurden“, unterstreicht Vonderheid.

„Tempo 30“ gilt ab sofort stadteinwärts auf der Feuerbacher Straße, von der Kreuzung Strohgäustraße an, über die Sonnenkreuzung, weiter über die Seestraße bis zur Eltinger Straße. Kurz vor der Einmündung der Lindenstraße, beim Postgelände, wird die Geschwindigkeitsbeschränkung aufgehoben. Stadtauswärts werden die Schilder auf dem gleichen Abschnitt aufgestellt.

Auch Höfingen wurde nicht vergessen. In dem Teilort wird die in der Durchfahrt bestehende „Tempo 30“-Geschwindigkeitsbeschränkung nun bis zur Feuerwache in der Pforzheimer Straße verlängert.