In ganz Stuttgart soll der Radverkehr gefördert werden, dazu stehen etliche Bauprojekte an. Auch in Sillenbuch ist ein einiges geplant.

Für all jene, die sich gern mit dem Fahrrad fortbewegen, soll sich in Sillenbuch die Situation in absehbarer Zeit etwas verbessern. Andreas Hemmerich, der Leiter des Sachgebiets Allgemeine Verkehrsplanung im Amt für Stadtplanung und Wohnen, hat in der jüngsten Sitzung des örtlichen Bezirksbeirats vorgestellt, wo was gemacht werden soll, um den Radverkehr zu fördern. Das kommt nicht von ungefähr. „Der Gemeinderat hat sich ambitionierte Ziele gesetzt“, sagte er. So soll in der Landeshauptstadt bis 2030 der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr in der Stadt auf 25 Prozent gesteigert werden. Noch sind es zehn Prozent.

 

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Mehr als zehn Projekte in Sillenbuch

Aktuell laufen laut Andreas Hemmerich im gesamten Stadtgebiet mehr als 300 Projekte, die zum Ziel haben, den Radverkehr voranzubringen. Mehr als zehn davon beziehen sich auf den Bezirk Sillenbuch, „vieles davon wurde schon fertiggestellt“, darunter etwa der Radschutzstreifen samt Umweltspur im Bereich der Bockelstraße. Einiges steht aber noch aus. Zum einen sollen so, wie die Querungen der Tuttlinger und der Trossinger Straße bereits umgestaltet wurden, nämlich mit getrennten und eindeutig markierten Fuß- und Radfurten, auch die anderen Querungen entlang der Kirchheimer Straße modifiziert werden. Das betrifft etwa die Kreuzung mit der Cornelius-, der Eduard-Steinle- und der Spaichinger Straße. „An der Ortsdurchfahrt sollen alle Furten Schritt für Schritt umgebaut werden“, sagte Andreas Hemmerich in der Sitzung. Ebenfalls verbessert werden soll die Situation an der Ruhbank. Dort soll der Überweg für Radfahrende umgebaut werden. „Die Ausführung ist beauftragt und soll in diesem Sommer realisiert werden“, sagte der Planer.

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Auch an der Ecke Kemnater und Richard-Schmid-Straße, also dort, wo die Kinder und Jugendlichen aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium unterwegs sind, soll der Geh- und Radweg neu gebaut werden. Dort laufen die Planungen bereits, ist einer vorgelegten Liste zu entnehmen. Ein neuer Radweg an der Hedelfinger Filderauffahrt zwischen der Mannsperger- und der Bockelstraße ist indes aktuell nicht mehr als eine Idee.

Kirchheimer Straße bleibt ein Problem

Ein Problem bleibt in den Augen der Bezirksbeiräte allerdings der Radverkehr auf der Kirchheimer Straße. Dort sind die Gehwege nämlich auch für die Fahrt mit Rädern freigegeben, was immer wieder zu Konflikten führt. Tun soll sich perspektivisch etwas, da hier künftig ein Radschnellweg verlaufen wird, allerdings sollen die Vorplanungen hierzu erst 2024 abgeschlossen sein. Zu spät für manchen Bezirksbeirat. Ulrich Storz (SPD) warb dafür, kurzfristig etwa Schilder anzubringen, um für mehr Sicherheit zu sorgen. „Die Scheu vor roter Farbe kann ich nicht ganz nachvollziehen“, sagte auch Irene Kamm (Die Fraktion), die Radwege entlang der Kirchheimer Straße müssten dringend deutlicher gekennzeichnet werden, um das Konfliktpotenzial zu minimieren.