Der Umbau der Kreuzung Doggenburg ist eine gelungene Sache. Doch einige Fragen bleiben offen. Zum Beispiel, was der Kringel auf dem Herdweg soll.

S-Nord - Lange wurde im Stuttgarter Norden darum gekämpft, wie sich die Kreuzung an der Doggenburg sicherer gestalten lässt. Immer wieder stellten die Fachleute vom städtischen Tiefbauamt ihre Vorschläge vor, bissen damit beim Bezirksbeirat oft auf Granit (wir berichteten). Und jetzt, noch vor den Sommerferien, konnten die Umbauarbeiten beendet werden.

 

Das Fazit: Die Ingenieure vom Tiefbauamt haben sich viele Gedanken gemacht, keine Diskussion im Bezirksbeirat gescheut, harte Kritik eingesteckt, und sie waren kompromissbereit. Deshalb gibt es auch vor allem Lob von Bezirksbeirätin Anna Kedziora (FW) nach Fertigstellung der Kreuzung: „Der Bereich hat sehr gewonnen. Die Kreuzung ist übersichtlicher, sicherer geworden, und die Umgebung wirkt jetzt großzügig“, stellt sie fest. Doch die Bezirksbeirätin wohnt nun mal in der Nähe der Kreuzung. Und da fällt ihr auf, was noch nicht optimal gelöst ist.

Da ist zuerst das denkmalgeschützte frühere Kassenhäusle des kleinen Tiergartens, der  von  1907 bis 1942 an der Doggenburg eine Attraktion in Stuttgart war: Die Graffiti wurden außen entfernt und das Häuschen sandgestrahlt. Von außen sieht es jetzt tipptop aus. Aber innen: Die Wände sind immer noch beschmiert. „Dass es innen nicht von den Graffiti gesäubert wurde, die Beleuchtung kaputt ist und Mülleimer fehlen, kann ich nicht verstehen“, sagt Kedziora kopfschüttelnd. Außerdem fehlt ihrer Meinung nach ein Zebrastreifen an  der Kreuzung Feuerbacher Heide/Lenzhalde. „Vielleicht kommt der ja noch“, hofft sie. Sie hofft auch, dass der Grünbereich mit ein paar Bänken und einer Tischtennisplatte ausgestattet wird und dadurch so viel Flair bekommt, wie es an einer Kreuzung möglich ist.

Außerdem sollte die Beschilderung um ein paar Meter versetzt werden, damit die Verkehrsteilnehmer sich rechtzeitig orientieren können. Und dann ist da noch eine merkwürdige, wie von Außerirdischen hinterlassene Hieroglyphe auf der Fahrbahn im Herdweg. Was der bedeuten soll? Das gibt vielen Verkehrsteilnehmern Rätsel auf.

Ein Rätsel, das Klaus Hofmann vom Tiefbauamt lösen kann: Die Markierung sollte mit Pflastersteinen belegt werden. „Darauf haben wir dann aber verzichtet, weil die Busse die Steine beim drüber Fahren raus drehen würden“, sagt er. Es bleibt die Farbmarkierung. Und die soll Kfz-Fahrern und Radfahrern erleichtern , sich richtig einzuordnen.

Die weitere Kritik kann Hofmann ebenfalls entschärfen: Abfallkörbe für den Kreuzungsbereich sind bestellt worden und sollen schnellstens installiert werden. Beim Kassenhäuschen laufen Gespräche mit der Denkmalschutzbehörde, um auch den Innenbereich denkmalgerecht instandzusetzen. Sogar die Fußbodenkacheln, die nicht zum Häuschen passen, sollen durch einen passenden Belag ersetzt werden.

Die provisorische Beschilderung im Kreuzungsbereich wird ersetzt. Die neuen Schilder und die speziellen Wegweisungsbeschilderungen werden aufgestellt, sobald sie geliefert sind. Und auch die Barken kommen in den nächsten Tagen weg. Sie waren noch nötig, weil die Netze BW Restarbeiten an Versorgungsleitungen zu erledigen hatte. Auch die Sitzbänke sind bereits bestellt und werden vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt aufgestellt. Eine Tischtennisplatte war laut Tiefbauamt nicht geplant, und es soll sie auch nicht geben.

Bleibt die Frage nach dem Zebrastreifen an der Kreuzung Feuerbacher Heide/Lenzhalde. Laut Hofmann hat die städtische Straßenverkehrsbehörde einen solcher Überweg bereits 2017 abgelehnt. 2019 wurde nach erneuter Anfrage das Thema von der Straßenverkehrsbehörde erneut geprüft und wieder abgelehnt. Warum? Der Einmündungsbereich von der Lenzhalde in die Feuerbacher Heide sei durch den Umbau deutlich schmaler und übersichtlicher. Die Stelle, an der die Fußgänger queren, sei etwas zurückgesetzt worden, sodass sie nicht direkt im Ein-/Ausfahrtsbereich über die Straße müssen. Diese Lösung sei eine Verbesserung im Vergleich zur Situation vor dem Umbau, erklärt die Pressestelle der Stadt auf Anfrage.