An der Kreuzung Nord-Süd-Straße/Breitwiesenstraße in Stuttgart-Möhringen sind neue Spuren und Ampeln geplant. Der Vollanschluss kostet etwa 1,6 Millionen Euro. Der Zeitplan steht bereits fest.

Möhringen - Jeden Morgen und jeden Abend dasselbe Bild: Stau auf der Industriestraße und der Handwerkstraße im Industriegebiet Vaihingen-Möhringen. Eine Wurzel dieses Übels ist die Breitwiesenstraße. In die kann man weder gut reinfahren noch kommt man geschickt aus ihr heraus. So ist beispielsweise aus Richtung Autobahn von der Nord-Süd-Straße aus die Einfahrt überhaupt nicht möglich. Autofahrer müssen erst über die Industrie- und die Handwerkstraße einmal im Carré kurven. Auch der Abfluss aus dem Gewerbegebiet nach Feierabend läuft alles andere als rund. Vor der Nord-Süd-Straße bildet sich regelmäßig ein Stau, der sich wiederum ins Gebiet fortpflanzt. Am Knotenpunkt Breitwiesen- und Handwerkstraße gibt es keine Ampel und keine signalisierten Fußgängerüberwege.

 

Keine Nachteile für Radfahrer und Fußgänger

Das soll sich in absehbarer Zeit ändern. Die Stadt plant Umbauarbeiten im großen Stil. Dazu soll durch einen Vollanschluss zum einen eine zusätzliche Linksabbiegerspur plus Ampel aus Richtung Autobahn kommend gebaut werden, die dann die Fahrt in die Breitwiesenstraße zulässt. Eine neue Abbiegespur ist auch aus der Gegenrichtung vorgesehen. Dies soll die anderen Trassen ringsrum entlasten und den Verkehrsfluss beschleunigen, erklärte Nico Welker vom Tiefbauamt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik. Damit es abends wieder flüssig Richtung A8 geht, soll die Breitwiesenstraße überdies einen freien Abbieger bekommen. Dafür muss zwar der Fußgängerüberweg verlegt werden, für Passanten und Radler seien jedoch keine Nachteile zu erwarten, betonte Nico Welker.

Das Großprojekt hat einige Nebeneffekte. So kann durch die Anpassung an der Nord-Süd- und der Breitwiesenstraße die linke der beiden Rechtsabbiegespuren zur Geradeausspur umgebaut werden, zudem soll die Linksabbiegerspur in die Handwerkerstraße entfallen und stattdessen zur zweiten Geradeausspur werden. Während der Bauarbeiten werden die Ampeln, deren Schaltungen sowie die Fahrbahnen in dem Gebiet ebenfalls erneuert, außerdem sollen neue Bäume gepflanzt, Radspuren verbessert und zusätzliche Ampeln sowie Kameras für die Verkehrsbeobachtung installiert werden.

Nicht alle Stadträte sind begeistert

Einen Zeitplan gibt es auch schon. In naher Zukunft soll das Thema sowohl im Möhringer als auch im Vaihinger Bezirksbeirat aufschlagen. Im vierten Quartal dieses Jahres sollen die Ausschreibungen veröffentlicht werden, im März 2018 könnten die Arbeiten starten und im Sommer abgeschlossen sein. Kosten soll das Ganze mehr als 1,6 Millionen Euro.

Der Ausschuss für Umwelt und Technik stimmt den Planungen mehrheitlich zu. Zwar kritisierte Luigi Pantisano (SÖS/Linke-plus), dass nichts für die Reduzierung des Individualverkehrs getan werde, Hans Pfeifer (SPD) und Jürgen Zeeb (Freie Wähler) betonten jedoch, dass es den Leuten vor Ort das Wichtigste sei, dass das morgendliche und abendliche Verkehrschaos, das es täglich gebe, zügig entzerrt werde. Das Gesamtverkehrskonzept für Vaihingen soll am Dienstag, 25. Juli, im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt werden, kündigt der Technische Bürgermeister Dirk Thürnau an.