Der Bezirksbeirat West befasste sich im Mobilitätsausschuss mal wieder mit der Röhre. Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben dabei Überlegungen für einen möglichen Verkehrsversuch vorgestellt.

Stuttgart-West - Der Schwabtunnel ist und bleibt ein Nadelöhr – auch nach seiner Sanierung: Lediglich 10,26 Meter misst die 1896 fertiggestellte Röhre im Querschnitt. Zieht man die Maße der beiden 2,21 Meter breiten Gehwege ab, dann bleiben für die zwei Fahrspuren jeweils nicht einmal drei Meter übrig. Auf einer gesamten Fahrbahnbreite von exakt 5,84 Meter muss sich der Zwei-Richtungsverkehr aneinander vorbei und durch die schmale Röhre zwängen. Etwa 10 000 Fahrzeuge und 1100 Fußgänger nutzen täglich die 125 Meter lange Verbindungsader zwischen den Stadtbezirken Süd und West. Die Radfahrer fühlen sich verkehrsplanerisch benachteiligt und an den Rand gedrängt. Für Fahrradstreifen fehlt der Platz im beidseitig befahrbaren Schwabtunnel. Nicht wenige Radler weichen daher auf die Gehwege aus – das gilt vor allem für die leicht bergauf führende Spur in Richtung Stuttgart-West. Nach der noch nicht ganz abgeschlossenen Tunnelsanierung stellen sich daher mal wieder für Kommunalpolitiker die altbekannten Fragen: Wie kann diese Engstelle attraktiver für Pedaleure gestaltet werden? Und lassen sich die Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer – also Autofahrer, ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger – unter solch beengten Verhältnissen überhaupt unter einen Hut bringen?