Die Coronapandemie wirft auch in Stuttgart alte Mobilitätskonzepte über den Haufen. Gerade der öffentliche Nahverkehr ist in der Krise. Die Verkehrspolitik muss umdenken.

S-Mitte - Im März wurde es ruhig auf Stuttgarts Straßen. Nun öffnen Geschäfte wieder und das Stadtzentrum belebt sich. Wer sich in der Innenstadt bewegt, dem bleibt eine neue Ungleichheit zwischen Verkehrsteilnehmern nicht verborgen. Nicht selten maskierte Fußgänger und Fahrradfahrer teilen sich die in Stuttgart ohnehin knapp bemessenen Gehwege. Sie müssen immer wieder ihren Weg unterbrechen, um bei Einhaltung der Abstandsregeln andere passieren zu lassen. Autofahrer haben es da bequemer. Sie müssen sich geschützt von einer Blechhülle auch keine Sorgen vor einer Ansteckung machen. Vor der Pandemie konnten sich fast alle auf die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs als Mittel zur Entlastung der Straßen einigen. Doch das Virus sabotiert nun diesen Hoffnungsträger.